Full text: ABC der Röntgentechnik

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zu gewinnen. Sie bedienten sich dabei der Entdeckung Richard- 
sons, der als Erster beobachtet hatte, daß im Hochvakuum 
glühende Körper Elektronen aussenden. 
Lilienfeld erzeugte die freien Elektronen in einem Ansatzstück 
der Röhren durch einen weißglühenden Tantaldraht und führte 
sie durch eine Lochkathode (Hohlzylinder aus Aluminium) mit 
einer Hilfsspannung in den Entladungsraum. Hauptmangel dieser 
Konstruktion war die Unmöglichkeit, eine genügend gute Belegung 
des Brennflecks* und große Ströme zu erreichen. Die Lilienfeldröhre 
erlangte keine wesentliche Bedeutung, weil Coolidge das Problem 
der Elektronenröhre einfacher und zweckmäßiger löste. 
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A = Antikathode (Anode), KX = Kathode. 
Abb. 69. Älteste Röntgenröhren. 
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Die Coolidgeröhre* ist wegen ihrer Wichtigkeit andernorts aus- 
führlich beschrieben. 
Alle modernen Röntgenröhren sind Coolidgeröhren. 
Mit der zunehmenden Erkenntnis von der Gefährlichkeit der 
Röntgenstrahlen entstand dem Röhrenbau die vordringliche Auf- 
gabe des Schutzes gegen diffuse Röntgenstrahlung und 
Stielstrahlung*. Zunächst bettete man die Röhren in mit 
Bleiblech oder Bleigummi ausgeschlagenen Holzschutzkästen; 
später in Hauben aus Bleiglas, die durch eine mit Blenden zu ver- 
schließende Öffnung lediglich den Nutzstrahlenkegel austreten 
ließen. Die Röhrenenden, aus denen unter Umständen eine erheb- 
liche Stielstrahlung austrat, ragten meist frei aus der Schutzhaube 
heraus. 
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