Wirklich spannungssicher waren lange Zeit nur die Röhren mit
massiver Wolframantikathode (Abb. 73a). Das weißglühende
Wolfram gab seine Wärme durch Strahlung ab. Wasserkühlung
erwies sich wegen der schnellen Aufladung und dem folgenden
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Abb. 73. Therapieröhren.
Durchschlag der kalten Glaswand als ungeeignet. Erst die Röhren
mit Metallentladungsraum (Metalix- bzw. Multixprinzip) und Um-
laufkühlung (Abb. 73b) gestatteten eine Steigerung der Dauer-
leistung, die bis dahin auf etwa 600 Watt beschränkt war.
In Deutschland wurden vorwiegend Hochstromröhren für Span-
nungen bis 200 kV entwickelt.
In Amerika schuf man auch Hochvoltröhren (bis 1000 kV), da
man sich von der sehr harten, radiumähnlichen Strahlung beson:
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Abb. 74. Röntgenröhre für 1000 kV. 6 Spannungsstufen in 3 Gruppen, magne-
tische: Elektronenlinse M zwischen 1. und 2. Gruppe. Widerstandssteuerung,
Betrieb in Luft.
dere Erfolge versprach. Sehr erschwert wird die Arbeit mit solchen
Anlagen dadurch, daß die obere Spannungsgrenze für eine Ein-
raumröhre bei etwa 600 kV liegt. Man arbeitet deshalb mit
mehrstufigen Röhren, die entweder abgeschmolzen oder an der
Pumpe betrieben werden. Die Apparatur ist entsprechend um-
fangreich. Abb. 74 gibt den schematischen Aufbau für ein solches
Aggregat,
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