Full text: ABC der Röntgentechnik

wird es im Röntgenentwickler normal (z. B. 5 Min. bei 18° C) ent- 
wickelt. Das Einpacken in Papier ist dem Einlegen in eine Metall- 
kassette vorzuziehen, weil dann die Schwärzung unabhängig von 
der Strahlenrichtung ist, da Papier praktisch keine Strahlen 
absorbiert. Um den der Emulsion eignen Grundschleier und 
den Entwicklungsschleier von der durch die Strahlung hervor- 
gerufenen Schwärzung unterscheiden und eventuell in Abzug 
bringen zu können, empfiehlt es sich, einen Teil des zur Unter- 
suchung verwendeten Films mittels eines kleinen ringsherum- 
gewundenen Bleistreifens vor der Einwirkung der Strahlung zu 
schützen. 
Zur Bewertung einer auftretenden Schwärzung dient die nach- 
folgende Überlegung. Vorausgeschickt sei, daß zwischen der 
Schwärzung der Schicht und der Dosiseinheit * der Röntgenstrahlen 
keine eindeutigen Beziehungen bestehen, weil die Reaktion der 
photographischen Schicht wegen ihres Bromsilbergehalts ab- 
hängig von der Wellenlänge* der Strahlung ist. 
Man benötigt zur Erzeugung der Schwärzung* S= 1 auf einem 
höchstempfindlichen Röntgenfilm in einfacher Papierverpackung 
— also ohne Folien!! — bei einer Strahlung äquivalent 200 kV und 
der üblichen Filterung etwa 0,2 r, bei einer Strahlung äquivalent 
80 kV und 2 mm Aluminiumfilterung weniger als 0,1 r. 
Dabei zeigen die verschiedenen Filmfabrikate praktisch keinen 
Unterschied. Ausgenommen sind „„Feinkornzahnfilme‘, die wegen 
ihrer geringen Empfindlichkeit für solche Prüfungen ungeeignet 
sind. Versuche von H. Franke haben ergeben, daß diese 
Schwärzung 1, die im ungünstigsten Fall 0,2 r, also knapp der bio- 
logischen Toleranzdosis entspricht, in einfachster Weise — ohne 
Instrument — ermittelt werden kann. 
„Legt man den geschwärzten Filmstreifen auf ein mit normalen 
Lettern bedrucktes weißes Blatt Papier und betrachtet ihn bei 
guter Lesehelligkeit — Tageslicht oder z. B. dem Licht einer 
30kerzigen Lampe in 50 cm Entfernung — dann liegt Schwärzung 1 
gerade bei jener Dichte des Films, bei der die Lesbarkeit der 
Schrift soeben verschwindet.““‘ 
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Kann man also durch seinen Prüffilm eine Druckprobe 
noch lesen, so hat man die Gewißheit, daß die gesamte 
empfangene Strahlenmenge noch unterhalb der dauernd 
unschädlichen biologischen* Toleranzdosis liegt. 
Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß es dem Verfasser fern liegt, 
einer „Schädigungspsychose‘* Vorschub zu leisten. Modern ein- 
gerichtete Institute erfüllen alle billigen Ansprüche an Strahlen- 
sicherheit. 
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