Full text: ABC der Röntgentechnik

Ursachen sind: 
1. Benutzung unzulässig heller Filter in den Dunkelkammerlampen 
oder zu starker Birnen in Lampen mit an sich ordnungsgemäßen 
Filtern (s. unter Dunkelkammer *, Abschnitt Beleuchtung). 
Die Nachprüfung der Dunkelkammerbeleuchtung auf ihre Zuverlässigkeit 
sollte regelmäßig in größeren Abständen vorgenommen werden, da immer 
die Möglichkeit besteht, daß 
a) die Lampenfilter unter der Wärmewirkung der Glühlampen ausbleichen, 
somit die spektrale Zusammensetzung des Dunkelkammerlichtes sich ändert, 
b) die Filmemulsionen empfindlicher werden oder durch einen anderen Auf- 
bau ein geändertes Dunkelkammerlicht verlangen. 
Zu große Annäherung von trockenen (Beschriftung) oder in der 
Entwicklung befindlichen (vorzeitige Betrachtung) Filmen an 
die Dunkelkammerbeleuchtung. 
Liegt unter dem Film bei der Beschriftung eine helle Unterlage, so gibt die 
Reflexion des Lichtes eine u. U. vielfache Verstärkung der Strahlenwirkung. 
Das Eindringen von Tages- oder hellem Lampenlicht durch 
Spalten in die Dunkelkammer oder durch schadhafte Tank- 
deckel in den Entwicklungstank. 
Lichtschleier, die durch Belichtung der im Tank entwickelnden Filme ent- 
stehen, sind daran kenntlich, daß die Schleier nur den oberen Teil des Films 
bedecken; sie sind meist nicht gleichmäßig, sondern etwas wolkig. 
Verhütung: Zu 1. Zweckmäßige Anordnung der Dunkelkammer- 
beleuchtung und Ausstattung der Dunkelkammerlampen nur mit 
zulässig hellen Glühlampen. 
Zu 2. Einhaltung richtiger Entfernung von Wandlampen und Be- 
urteilung der entwickelnden Filme in Aufsicht. 
Zu 3. Sorgfältige Abdichtung der Dunkelkammer gegen Tageslicht; 
Anbringen einer Doppeltür mit zwangsläufigem Schluß oder einer 
Lichtschleuse; Anordnung von unverwechselbaren Schaltern für die 
Beleuchtung, z. B. Drehschalter für weißes Licht und Zugschalter 
für Dunkelkammerlampen. 
Zur Feststellung der Ursache von Lichtschleiern bzw. zur 
Nachprüfung des ordnungsgemäßen Zustandes der Dunkelkammer- 
beleuchtung wird eine Filmprobe in einer Schablone (Kodak) oder, 
halbseitig dauernd abgedeckt, stufenweise von 30—120 Sekunden 
am zu untersuchenden Arbeitsplatz belichtet und dann ordnungs- 
gemäß entwickelt. Zur Vermeidung von Reflexionseffekten belichtet man 
auf einer dunklen Unterlage. Der Kontrast der Stufen gegenüber der 
unbelichteten (abgedeckten) Fläche zeigt den Lichtschleier unter den 
gegebenen Verhältnissen. Je nach dem Arbeitstempo in der Dunkel- 
kammer wird man die Karenzzeit bis zum ersten Auftreten eines 
entwickelbaren Schleiers mehr oder minder hoch bemessen. Für Geübte 
dürften bei Tankentwicklung etwa 2—3 Minuten genügen. 
Abhilfe: Nachträgliche Beseitigung von Lichtschleiern ist nicht 
möglich. 
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