Full text: ABC der Röntgentechnik

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Nach dem Waschen werden die Filme mit einem feuchten Watte- 
bausch oder Waschleder vorsichtig abgewischt, um Schaum und 
Wassertropfen zu entfernen und an einem möglichst luftigen Ort 
getrocknet, wenn nötig, unter einem Moskitonetz. 
Um das notwendige Wasser möglichst zu kühlen, benutzt man entweder die 
bekannten porösen Tonkrüge oder man bedeckt das Gefäß mit Flanell, und zwar 
so, daß die Ränder des Stoffes innen und außen über die Ränder des Gefäßes 
hängen. Der Flanell saugt sich dann voll Wasser, das an seiner Oberfläche ver- 
dunstet und eine gewisse Kühlung des Gefäßes herbeiführt. Auch sog. selbst- 
kühlende Wassersäcke, wie sie in einschlägigen Geschäften erhältlich sind, 
sind zu empfehlen. 
Jeder Film, der unter tropischen Verhältnissen aufbewahrt und 
exponiert wurde, soll so rasch wie möglich nach der Belichtung 
entwickelt werden. Der Grund für diese Notwendigkeit ist darin 
zu suchen, daß das bei der Belichtung entstehende latente Bild 
unter tropischen Verhältnissen nicht so haltbar ist als unter 
normalen; da der Film während des Einlegens mit der Luft und 
der in ihr enthaltenen Feuchtigkeit in Berührung kommt, besteht 
die Gefahr, daß diese Einflüsse auch nach geschlossener Kassette 
noch nachwirken können. Die in den Tropen vorhandene Wärme 
wirkt dann bei Gegenwart von Feuchtigkeit abschwächend auf 
das latente Bild ein, wenn die Entwicklung erst einige Zeit nach der 
Aufnahme vorgenommen wird. Ebenso können Zersetzungs- 
erscheinungen im Negativraum entstehen. Die Gefahr des Ab- 
klingens des latenten Bildes ist besonders groß, wenn die Auf- 
nahmen an der Küste gemacht werden, wenn der Film also mit der 
sehr schädlichen Seeluft in Berührung kommt. Frische Filme sind 
in dieser Hinsicht widerstandsfähiger als solche, die schon ein halbes 
oder ein ganzes Jahr alt sind. Wenn es sich also irgendwie möglich 
machen läßt, sollen alle Aufnahmen innerhalb einer Zeitspanne 
von 1—72 Tagen entwickelt werden. Sollte dies jedoch aus triftigen 
Gründen nicht möglich sein, dann müssen die Filme wohlverpackt 
kühl und dunkel aufbewahrt werden. 
Für Röntgenfilme empfiehlt Agfa den Röntgen-Tropen-Ent- 
wickler 
Meter 
Natriumsulfit (wasserfrei) . . . 60,0 g 
(oder 120 g krist.) 
Hydrochinon 4 2.0.7.0. 0 
Soda (wasserfrei) .... . +. 40,0g 
(oder 108 g krist.) 
Bromkali . ; 
Die Substanzen werden in der angegebenen Reihenfolge in 800 ccm 
lauwarmen Wassers gelöst und diese Lösung auf 1 Liter mit Wasser 
aufgefüllt. 
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