Full text: ABC der Röntgentechnik

passender Abstimmung der beiden Folien gleiche Leuchtstärke und 
damit gleiche Schwärzung auf beiden Filmseiten. Erst sie schöpft 
die Kontrastmöglichkeiten des doppelt begossenen Films völlig aus. 
Abb. 93. 
a) Einseitig begossener Film mit einer Folie. 
b) Doppelseitig begossener Film mit gleich starken Folien (die untere Schicht 
ist unterbelichtet). 
c) Doppelseitig begossener Film mit Kombinationsfolie (beide Schichten sind 
gleich belichtet. 
Die Abb. 93 zeigt schematisch den Schwärzungsaufbau eines 
einseitig begossenen Films (oder Röntgenpapiers) bei Belichtung 
mit einer Folie, des doppelt begossenen Films mit zwei gleich starken 
Folien und des doppelt begossenen Films mit einer Kombinations- 
folie. 
Die Güte einer Folie bestimmen: 
1. Die Leuchtmasse. 
Von ihrer Reinheit hängt die Farbe und Intensität des Fluoreszenz- 
lichts und das Nachleuchten* ab. Geringe Metallsalzbeimengungen 
(z. B. Kupfer- und Wismutsalze) zum Kalziumwolframat ergeben 
eine sehr viel größere Lichtausbeute als Leuchtschichten aus 
reiner Substanz, zeigen aber den schwerwiegenden Nachteil eines 
erheblichen Nachleuchtens. 
Ein Nachleuchten* der Folien muß aber unter allen Umständen 
vermieden werden. Nachleuchtende Verstärkerfolien geben nicht 
nur undefinierte Belichtungszeiten, sondern bergen die weitere 
Gefahr, daß bei schnellem Filmwechsel der zweite Film durch 
das Nachleuchten der Folie verschleiert wird. 
Moderne Folien zeigen praktisch kein Nachleuchten. 
Es gibt Spezialfolien (die neben Kalziumwolframat nachleuchtende Zinksilikate 
enthalten), bei denen zugunsten einer extrem hohen Lichtausbeute ein gewisses 
Nachleuchten in Kauf genommen wird. Zwischen solchen Folien darf ein Film 
weder belichtet noch unbelichtet längere Zeit liegen bleiben. Andernfall er- 
scheinen durch das Nachleuchten großer Kristallkomplexe schwarze Flecken 
auf den Aufnahmen, die fälschlich als Filmfehler gedeutet werden können. In 
den Gebrauchsanweisungen für solche Sonderfolien ist übrigens ausdrücklich auf 
diesen Effekt hingewiesen. Nur bei diesen Folien kann unter Umständen ein 
Auslöschen des Nachleuchtens durch Belichtung mit hellem Licht — das Aus- 
leuchten — nützlich sein; bei reinen Kalziumwolframatfolien ist es überflüssig. 
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