Anstieg der Kurve II ist wesentlich steiler; auch beginnt ihr grad-
liniger Teil bereits im Gebiet sehr viel kleinerer Belichtungen*.
Die Kontraste * der Aufnahmen mit Folien sind also immer größer,
als die der Aufnahmen ohne solche. Der Kontrastgewinn ist im
Sinne der Detaildeutlichkeit* durchaus erwünscht und neben der Ab-
kürzung der Belichtungszeit der entscheidende Grund für die weite
Verbreitung der Aufnahmen mit Folien. Die hohen Kontraste bieten
auch einen gewissen Ausgleich für die durch die Struktur der
Folien gegebene Unschärfe. Schließlich unterdrückt der steilere
Anstieg der Gradationskurve (II) im Bereich geringer Schwär-
zungen die Abbildung eines Teils der Streustrahlung.
Verlangt man jedoch z. B. bei Aufnahmen von Extremitäten neben
besonderer Schärfe der wiederzugebenden Knochenstruktur die
gleichzeitige Darstellung von Weichteilen (Muskelansätzen usw.),
mit Verstärkerfolien
mit Röntgenstrahlung, ohne Folien
Abb. 97.
D
so ist die folienlose Aufnahme wegen ihrer geringeren Kontraste
vorzuziehen; denn die stark überbelichteten Weichteile verschwin-
den bei solchen Aufnahmen mit Verstärkerfolien völlig in der
Schwärzung. Auch durch Spannungsänderung und nachträgliches
Abschwächen* der betreffenden Bildteile läßt sich kein befriedi-
gender Ausgleich schaffen.
6. Die Detailschärfe.
Die Deutlichkeit, mit der feinste Objekteinzelheiten wieder-
gegeben werden, ist — unabhängig von den Folien — beschränkt
durch die Randunschärfe, die von dem Größenverhältnis Brenn-
fleck*-Objekt bestimmt wird (vgl. dazu Astigmatismus*). Weiter-
hin wird das Erkennen feiner Bilddetails* beeinflußt vom Kon-
trast * bzw. Grenzkontrast*. Bei Aufnahmen mit Verstärkerfolien
kommt hinzu die Unschärfe durch die Körnung der Leuchtmasse
und die endliche Dicke der Schicht. Neuere Untersuchungen an mit
Folienkombinationen hergestellten Aufnahmen ergaben Abbildungs-
breiten scharfer Kanten (im Spannungsbereich der durchschnitt-
lichen Diagnostik) von etwa 0.2—0,4 mm.
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