Full text: ABC der Röntgentechnik

Entfernung Kristall—Film 3—8 cm, je nach Größe der zu 
erwartenden Reflexionswinkel; Entfernung Kristall—Fokus von 
der gleichen Größenordnung. Belichtungszeit je nach den 
Absorptions- und Reflexionsverhältnissen des Kristalls, seiner 
Dicke, den Abständen und der Intensität der Strahlung 5 min 
bis 5 st. 
2. Das Verfahren von Bragg, de Broglie u. a. m. dient der 
Untersuchung von Kristallen und Faserstoffen (Abb. 102). 
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Abb. 102. Das Verfahren nach Bragg u.a. 
Es arbeitet mit einem durch Spalte ausgeblendeten Bündel 
monochromatischer* Röntgenstrahlung. 
Bei Kristalluntersuchungen wird der Kristall kontinuier- 
lich gedreht. Bei bestimmten Einfallswinkeln ist die Braggsche 
Reflexionsbedingung erfüllt (s. oben). Die reflektierten Strahlen 
werden von einem ringförmig um das Objekt gestellten Film 
aufgefangen. Weil nur die interferierenden Strahlen den Film- 
streifen treffen, die in der zur Drehachse senkrechten Ebene 
liegen, zeichnen sich die Interferenzen als Streifen ab. Setzt 
man an Stelle des Films eine Ionenkammer (mit Elektrometer), 
so läßt sich auch die Intensität der Interferenzlinien messen. 
Bei Faserstoffen ist eine Drehung der Präparate nicht nötig, 
weil die Mannigfaltigkeit der Lage der Faser alle möglichen 
Reflexionswinkel bietet. 
Zur Erzeugung monochromatischer Strahlen benutzt man Röhren mit Anti- 
kathoden* aus Chrom, Eisen, Molybdän, Nickel, Rhodium, Silber usw. 
Die emittierte Strahlung besteht zum überwiegenden Teil aus den charakte- 
ristischen* Strahlen des Antikathodenmaterials — die Bremsstrahlung 
tritt an Intensität gegenüber der Eigenstrahlung zurück —,. Soweit die 
K-Strahlen dieser Röhren so weich sind, daß sie vom gewöhnlichen Glas der 
Röhrenwand absorbiert werden, werden Austrittsfenster aus Lindemannglas * 
eingebaut. 
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