Experimentelle Stütze für die Theorie ist die Tatsache, daß
Pphotographische Schichten nach der Belichtung optisch verändert
sind (Dichroismus — Anisotropie).
Von physikalischen Theorien zur Entstehung des latenten Bildes
seien erwähnt die Zerstäubungstheorie von Bredig!) und die
verschiedenen Betrachtungen, die den „Lichtelektrischen Effekt“ 2)
für dessen Entstehung verantwortlich machen wollen.
Die letzte, umfassendste und anscheinend auch zutreffende Theorie
des latenten Bildes ist unabhängig voneinander von K. Fa jans®)
und S. E. Sheppard und A, P. H. Trivelli‘) geschaffen worden.
Sie fußt auf der durch Bohr®), Rutherford und ihre Mitarbeiter
begründeten Vorstellung vom Bau
der Atome und der Planckschen*
Quantentheorie des Lichts,
Es kann hier nur eine sehr vereinfachte
— „‚primitive‘‘ — Andeutung der beiden
Theorien gegeben werden.
Die Allgemeingültigkeit der Bohrschen
Theorie wird heute übrigens angezweifelt.
Sie wird trotzdem hier zur Darstellung
verwandt, da sie relativ am anschaulich-
sten ist.
Sie stellt sich jedes Atom als ein Pla-
netensystem, gleich unserem Sonnensystem,
vor. Das einfachste und zugleich das
Modell aller Atome ist das ‚,Wasserstoff-
atom‘‘ mit dem Atomgewicht 1. Das
neutrale Wasserstoffatom enthält einen
einfachen, positiv geladenen Kern, der
von einem negativen Elektron umkreist
wird (Abb. 9).
In Analogie zum Planetensystem ist die Ausdehnung des Systems — die Atom-
größe — außerordentlich groß im Verhältnis zur Größe des Kerns und der
Elektronen. Verliert das Wasserstoffatom aus irgendwelchen Gründen sein
Elektron, so bleibt der Kern allein übrig, das positiv geladene Wasserstoffion.
Das dem Wasserstoffatom an Einfachheit folgende ist das neutrale Helium-
atom. Es besteht aus einem zweifach positiv geladenen Kern, mit dem Atom-
gewicht 4 (der vierfachen Masse des Wasserstoffkerns) und zwei umkreisenden
Elektronen. Geht diesem neutralen Heliumatom ein Elektron verloren, so
behält es einen doppelt positiv geladenen Kern, der von nur einem nega-
tiven Elektron umkreist wird, also eine nicht neutralisierte positive Ladung
trägt, es ist ein positives Ion geworden,
In weiterer Verfolgung dieser Vorstellungswelt besteht das Silberatom (Atom-
gewicht 108) aus einem Kern von der 108fachen Masse des Wasserstoffkerns,
Abb.
') Vgl. dazu die Versuche von The Svedberg und Lüppo-Cramer.
3) F.C, Toy, A. H. Edgerton, J. 0; Vick, Phil. Mag. 3 (1928): 482. F. C. Toy,
B. G. Harrison, Natur 123 (1929): 679.
3) K. Fajans, Chem. Z. 1921: 666; Z. Elektrochem. 28 (1922): 499 usw.
1) 8. E. Sheppard und A. P. H. Trivelli, Photogr. J. 61 (1921): 403.
5) Grundlegende Arbeiten von Niels Bohr, Phil. Mag. 26 (1923); '1:/ 476,857.
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