Full text: ABC der Röntgentechnik

Hat die Haftschicht allgemein Mängel, so äußert sich dies normalerweise nicht 
in Form von Blasen, sondern die Emulsion löst sich an den Filmrändern oder 
läuft bei der Verarbeitung oben ab. 
Die Filme sind entweder in Lösungen zu hoher Konzentration oder 
aber in unzulässig warmen Bädern verarbeitet worden. 
Verhütung: Vorschriftismäßiger Ansatz der Chemikalien; Beach- 
tung der zulässigen Arbeitstemperaturen von 18° bis höchstens 20° C. 
Müssen diese Temperaturen wesentlich überschritten werden, so 
sind die Vorschriften für Tropenentwicklung* zu beachten. 
Abhilfe: Ausbesserung der Blasen ist nicht möglich. 
Kohlensäureblasen veranlassen nur eine Abhebung der 
Schutzschicht* von der Oberfläche der Emulsion. Sie erscheinen 
als halbdurchsichtige, in allen Farben des Regenbogens schillernde, 
etwas runzelige, halbkugelförmige Erhöhungen von Stecknadel- 
kopf- bis Erbsengröße. — Beim Abreiben des Blasenhäutchens 
vom trockenen Film erkennt man, daß die eigentliche Emulsion 
noch auf der Unterlage haftet. 
Ursachen der Blasenbildung durch Kohlensäure sind: 
1. Anregung einer plötzlich so starken Kohlensäureausscheidung 
aus der Emulsion, daß diese nicht schnell genug durch die 
Schutzschicht diffundieren kann und sie deshalb auftreibt. 
Anlaß kann sein: 
a) Verbringen eines stark gequollenen, mit Entwickler voll- 
gesogenen Films (warmer Entwickler!) in ein zu reichlich 
angesäuertes Unterbrecherbad. 
b) Verbringen eines mangelhaft zwischengewässerten Films in 
ein zu saures Fixierbad. Das Fixierbad kann von vorne 
herein zu stark angesäuert worden sein, oder erst im Laufe 
des Gebrauchs durch dauerndes Einschleppen von Säure 
aus dem Unterbrecherbad einen zu hohen Säureprozentsatz 
erhalten haben (s. unter Fixierbäder *). 
2. Vorhandensein von reichlich Kohlensäure oder Luft im Spül- 
wasser —- naturbedingt z. B. in Heilbädern. Die Bläschen- 
bildung bei stark luft- bzw. CO,‚-haltigen Wasser hängt wohl 
mit dem schwammartigen Verhalten der Gelatine zusammen. 
(Adsorption ?) 
Übermäßige Erhärtung der obersten (Schutz-)Gelatineschicht, 
bevor der chemische Prozeß endgültig abgeschlossen ist. Dies 
kann geschehen, wenn im Sommer ganz frisches Fixierbad ver- 
wandt wird. Sie ist ferner immer eine Folge zu großer Tem- 
peraturdifferenzen zwischen den chemischen Lösungen und dem 
Spülwasser (mehr als 10° C). Charakteristisch für diese Herkunft 
der Blasen ist, daß sie nicht auf beiden Seiten des Films gleich- 
mäßig verteilt zu finden sind, sondern bevorzugt auf der Seite 
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