Full text: Das Königreich Hannover in malerischen Original-Ansichten seiner interessantesten Gegenden, seiner merkwürdigsten Städte, Badeorten, Kirchen, Burgen und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmälern alter und neuer Zeit

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fang des 9. Jahrh., wurde auch von Harburg aus das Evan⸗ 
gelium gepredigt. Die Slaven und Normannen, welche die kai— 
serlichen Voigte an der Elbe lange Zeit beunruhigten, ihre Burgen 
— 
rissen und die Bekenner der neuen Lehre niedermetzelten, ließen 
auch die Harburg nicht ungestört. Nach dem großen Siege 
Otto J. über die Dänen trat in den Gränzländern für einige 
Zeit eine Ruhe ein, welche der Entwickelung des christlichen 
Elements sehr zu Statten kam. Adaldag wurde, nach dem 
Tode Ansgar's, gegen Ende des 10. Jahrhunderts zum Erz⸗ 
bischof über das Hamburgische und Bremer Kirchengebiet er⸗ 
aannt; er regierte mit allen Vorrechten eines weltlichen Fürsten 
und verschaffte dem Krummstab großes Ansehen. Nach seinem 
Ableben begannen nicht allein die räuberischen Einfälle der 
heidnischen Nachbarn, sondern selbst die getauften Slaven und 
Wenden empörten sich gegen ihre Anführer und machten mit 
dem Feinde gemeinschaftliche Sache. Unter der Regierung 
Kaisers Heinrich II. ward Sachsen von zahllosen Horden dieser 
Abtrünnigen und Heiden überfluthet; sie sengten und brannten 
alle christlichen Städte und Dörfer der Sachsen nieder und 
tödteten die Bewohner derselben oder schleppten sie als Sklaven 
fort. Harburg wurde von ihnen der Erde gleich gemacht. — 
Auch später unter Kaiser Heinrich IV. Regierung fielen die 
Wenden und Obotriten in die festen Plätze am Ufer der Elbe 
und beunruhigten Nordsachsen. 
Nicht minder verhängnißvoll für Harburg war die lange 
Kriegszeit, welche Heinrich der Löwe gegen Ende des 12. Jahr⸗ 
hunderts über die sächsischen Lande brachte. In den Jahren 
1166 und 1167 belagerte der Herzog die Harburg, die jedoch 
vom Erzbischof Hartwig J. wohl besetzt worden war und sich
	        
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