Full text: Das Königreich Hannover in malerischen Original-Ansichten seiner interessantesten Gegenden, seiner merkwürdigsten Städte, Badeorten, Kirchen, Burgen und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmälern alter und neuer Zeit

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kenntniß und trug zum Siege der neuen Lehre im Norden 
Deutschlands viel bei. Er stellte in seiner für seine eigene 
Erbauung errichteten Kapelle einen eigenen lutherischen Geist— 
lichen an, und ergriff eine Menge kräftiger Maßregeln gegen 
die Anhänger des Papstthums. Außerdem stiftete Otto eine 
Schule, zu welcher zwei Lehrer berufen wurden, die Unterricht 
im Lesen und Singen und in der Religion ertheilen mußten. 
So sorgte der Herzog, der besonders als Freund der Armen 
heliebt war, für die materiellen wie für die geistigen Bedürf⸗ 
nisse der Harburger. Er starb (1549), zu früh, tiefbetrauert 
bon den Bewohnern der Stadt, die ihm mit inniger Liebe er—⸗ 
geben waren. Sein Sohn Otto II. trat in des Vaters Fuß⸗ 
stapfen. Auch unter seiner Regierung gewann Harburg mehr 
und mehr an Bedeutung. Das Hypotheken-, Kirchen- und 
Armenwesen wurde regulirt, eine neue Stadtordnung einge⸗ 
führt, viele und große Bauten wurden unternommen,/ besonders 
ein systematischer Deichbau. Otto II. starb als ein geliebter 
Fürst tief betrauert zu Harburg im Jahr 1603. 
Die Nachfolger dieser beiden, guten und klugen Fürsten 
wichen mehr oder weniger von den Principien ab, durch welche 
jene sich so populär gemacht hatten. Der Charalter einer 
einfachen, schlichten Hofhaltung verwischte sich, die fürstlichen 
Emolumente reichten nicht mehr, alle Vergnügungen, Reisen, 
Jagden und Gastmäler der hohen Herren zu bestreiten. Um 
dem Luxus fröhnen zu können, sannen die Herzoge auf Mittel 
und Wege von ihren Unterthanen Geld zu erhalten, erweiter⸗ 
ten und erhöhten die Steuern und Abgaben, verpachteten das 
Münzwesen um ansehnliche Pachtgelder und errichteten eine 
Stadtlotterie. Doch zeichnete sich Herzog Wilhelm August, ein 
Sohn Otto II., der bis 1642 anfänglich in Gemeinschaft mit 
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