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Osnabrück. 1891
der Stelle der alten Wicks- oder Wittekindsburg, hier soll
einst Hermann die gefangenen Sachsen geopfert haben und man
will noch Spuren von Wodans Altar finden. Karl dem Großen,
welchem man selbst die Erfindung der berühmten westphälischen
Schinken zuschreibt *) und der fast alle Kirchen und Stifter im
alten Sachsenlande gegründet, Karl dem Großen verdankt auch
das Bisthum Osnabrück seine Entstehung. Sein hoher schwerer
Stab, eine Eisenstange, umgeben von den Ringen einer gewaltigen
Schilfpflanze, wird noch jetzt in dem Dome gezeigt und die Sage
erzählt, wie er bei Osnabrück mit einer Gerte einen Felsenblock
in Stücke geschlagen hat, der als heidnischer Opferaltar diente.
Bevor jedoch Karl in seinen Sachsenkämpfen als Banner⸗
träger des Kreuzes hierher, in den Gau Tregwithi kam, hatte
schon Bernhard, der Apostel dieser Gegenden die neue mor⸗
genländische Lehre verkündet und eine Kapelle erbaut. Diese Ka—
helle erhob der „ais ke s chlächter“ wie der Sachsen Karl in
hren Verwünschungen und Anrufungen des „hilli krotti wodana“
nannten, Anno 783 nach seinem großen Sieg an der Hase zur
Münsterkirche und sein Feldbischoff Egilfried von Lüttich weihte
x) So finagt A. W. von Schlegel:
Auch die westphälischen Schinken
dat er erst aufgebracht.
Er taufte ja die Sachsen,
Es war ein strenges Muß;
Er zog fie bei den Faxen
Wohl in den Weserfluß.
Die heidnischen Westphalen,
Die schlachteten nicht ein;
Die Mönche drauf befahlen
Ein fett St. Martinschwein.
Den heil'gen Mann zu ehren
ding man fie in den Rauch
So sah man bald sich mehren
Den lobenswerthen Brauch.