Full text: Einführung in die Organisation von Maschinenfabriken unter besonderer Berücksichtigung der Selbstkostenrechnung

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Die Lohnverbuchung. 
297 
Mannes entstehen, dem nun alles ausgezahlt werden soll, was 
er verdient hat. Zur Vermeidung dieses Nachteils bleibt nichts 
weiter übrig, als, wie es auch bei dieser Einrichtung meist ge- 
schieht, am Ende der für eine Lohnzahlung maßgebenden Zeit 
sämtliche, auch die nur teilweise erledigten Laufzettel, aus dem 
Werk anzufordern und der Lohnbuchführung zu überweisen, die 
nach Vornahme der nötigen Buchungen die noch nicht völlig 
erledigten der fraglichen Werkstätte zurückgibt. Besondere 
Schwierigkeiten beim Laufzettelsystem entstehen auch, worauf 
oben schon bei Besprechung der Laufkarte als Auftrag hin- 
gewiesen wurde, wenn ein Teil der zu einer Bestellung gehörigen 
gleichen Werkstücke rasch gebraucht werden soll. Also, um ein 
Beispiel zu geben, von 1000 Bolzen, die gedreht werden, dann 
ein Splintloch auf der Bohrmaschine, hierauf eine Schmiernut 
auf der Fräsbank erhalten, müssen sofort 50 zur Erledigung 
eines dringenden Auftrags fertiggestellt werden. Sobald diese 50 
auf der Drehbank fertig geworden sind, werden sie sofort der 
Bohrerei, von ihr der Fräsabteilung übergeben. Was soll jetzt 
mit dem Laufzettel geschehen, der doch aus Rücksichten der wirt- 
schaftlichen Herstellung zweckmäßig über 1000 Stück lautet und 
vorschriftsgemäß sich nicht vom Werkstück trennen darf ? Man 
sieht, dies beschleunigte Fertigstellen einer Teilmenge, das ja aller- 
dings nur eine Ausnahme bilden soll, sich aber namentlich in Zeiten 
geschäftlicher Hochflut nie ganz wird vermeiden lassen, begegnet 
Schwierigkeiten, verursacht Störungen in der Lohnverbuchung, 
die von Böswilligen sogar zu betrügerischen Machenschaften aus- 
genutzt werden können. Ein fernerer unvermeidbarer Nachteil 
der Laufzettel ist die Schwierigkeit, sie reinzuhalten, wodurch 
sich die Beschäftigung mit ihnen sehr unerfreulich gestaltet. 
Durch alle diese Umstände wird der zunächst so praktisch 
erscheinende Stücklohnlaufzettel für die erste Lohnverbuchung 
recht unpraktisch, und es bleibt neben dem Arbeitsauftrag 
durch Arbeits- oder Laufkarte für die eigentliche Lohnverbuchung 
nur das System des Tagebuches oder des einzelnen Stücklohn.- 
zettels übrig. Wir wollen im. folgenden der Einfachheit halber 
voraussetzen, daß das letztere gewählt sei, bemerken aber, daß 
°8S ein Leichtes ist, die dabei abgeleiteten Grundgedanken auch 
bei Benutzung des ersteren zu verwirklichen, indem man die 
Kinrichtungen sinngemäß abändert. 
15.
	        
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