Full text: Einführung in die Organisation von Maschinenfabriken unter besonderer Berücksichtigung der Selbstkostenrechnung

Bildung der Zuschläge und Schema der Selbstkostenberechnung. 337 
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will man einen bestimmten Posten Rohstoff vom Lager abstoßen. 
Ist es nun richtig, bei diesem Verwertungsgeschäft die eigenen 
Kosten dem reinen Einstandspreis des Rohstoffes gleichzusetzen, 
wie das in dem Falle geschehen würde, wenn man die gesamten 
Gemeinkosten des Fabrikgeschäftes auf die Fertigungslöhne ver- 
teilt, die ja im Lager nicht auftreten ? Durch Abladen und Trans- 
port im Werk, durch das Lagern selbst, die Abschreibung und 
Verzinsung usw. sind doch aber inzwischen Kosten entstanden, 
die den Wert des Rohstoffpostens, vom Standpunkt der Selbst- 
kostenberechnung aus gesehen, entsprechend erhöht haben. Alle 
diese Betrachtungen führen dazu, die geschilderte Verteilung der 
Gemeinkosten auf Fertigungslöhne und Fertigungsrohstoffe un- 
bedingt als das Zweckmäßigere zu empfehlen. 
f) Bildung der Zuschläge und Schema der Selbstkosten- 
berechnung. Wir sind nun so weit in unseren Betrachtungen ge- 
kommen, daß wir daraus den Schluß ziehen können, der uns das 
eine Ziel der Selbstkostenberechnung in jedem Falle erreichen 
läßt: den geschäftlichen Erfolg jedes Auftrags festzustellen; wir 
können jetzt, mit anderen Worten, das Schema aufstellen, nach 
dem die Nachrechnung in unserem Werke zu arbeiten hat. Dazu 
gehört nur noch, daß wir jeweils die Gemeinkosten, die wir auf 
den schließlich verbliebenen letzten Kostenstellen aufgesammelt 
haben, ins Verhältnis zu den Bezugsgrößen setzen, den Gewichten 
der Fertigungsrohstoffe für die Lager, den Fertigungslöhnen für 
die Fertigungswerkstätten und den Herstellungskosten der um- 
gesetzten Erzeugnisse für die Verkaufsabteilungen. Bedenken wir 
dann, daß sich die Kinzelkosten, wie oben gezeigt, in Fertigungs- 
rohstoffe, Fertigungslöhne und Sonderkostenteile trennen, welch 
letztere, je nachdem ob sie zum Fabrik- oder zum Handelsgeschäft 
gehören, in Herstellungs- und Handelssonderkosten zerfallen, so 
erhalten wir für das erwähnte Schema folgende Gestalt: 
1. Fertigungsrohstoff, 
2. + Zuschlag zur Deckung der zugehörigen Gemeinkosten 
in Mark je Kilogramm Fertigungsrohstoff, 
3. + Fertigungslohn, 
4. + Zuschlag zur Deckung der zugehörigen Gemeinkosten 
in vom Hundert der Fertigungslöhne, 
5. + Sonderherstellungskosten, 
6. = Herstellungskosten, nn 
Meyenberg, Organisation, 3. Aufl. 
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