Full text: Grundlagen der Betriebsrechnung in Maschinenbauanstalten

Einleitung. 
Es ist nicht der Zweck dieser Arbeit, die reichhaltige, zum Teil 
ausgezeichnete Literatur über Betriebsorganisationen durch Schilde- 
rung eines Musterbetriebes zu vermehren, vielmehr soll in der vor- 
liegenden Arbeit von dem organisationsbedürftigen Betriebe aus- 
gegangen werden, um die Wege zu seiner allmählichen Umgestaltung zu 
zeigen.. Jeder, der aus der bestehenden Literatur Belehrung schöpfen 
will, leidet unter der Schwierigkeit, einen Zusammenhang zu finden 
zwischen dem eigenen, mit allerlei besonderen Erschwernissen belasteten 
Unternehmen und dem in der Literatur geschilderten Musterbetrieb. 
Jede Einrichtung, der er sich anpassen möchte, jeder Vordruck, den er 
zu übernehmen wünscht, und der meist an allen Ecken und Enden 
nicht in den eigenen Betrieb hineinpaßt, vermehrt die Schwierigkeiten. 
Das ist nur zu begreiflich, denn die Organisation ist kein Kleid, das man 
nach Belieben an- oder ablegen kann, sondern sie ist etwas mit dem 
Unternehmen Verwachsenes und kann deshalb nur durch langsame, or-. 
ganische Arbeit umgestaltet werden. Dazu kommt, daß schon ein in 
Organisationsfragen äußerst geschulter Blick dazu gehört, um zu be- 
urteilen, welche Folgen an ganz anderer Stelle eine an sich richtige neue 
Maßnahme zeitigt, welche Lücken sie vielleicht dort reißt, wo man dies 
am wenigstens vermutet. Ist es da ein Wunder, wenn der Mut des 
Organisierenden, der in der Literatur Belehrung sucht, erlahmt ? Schließ- 
lich verlangt in erster Linie die laufende Arbeit seine Aufmerksamkeit, 
und so kommt man in den meisten Fällen über gewisse bescheidene An- 
sätze nicht hinaus, die ihrerseits schnell genug wieder von dem Alther- 
gebrachten überwuchert werden. Ebensowenig kann ein zufrieden- 
stellendes Ergebnis erzielt werden, wenn nur an vereinzelten Stellen 
tüchtige Abteilungsleiter die Umorganisation der ihnen unterstellten 
Gebiete versuchen. So ersprießlich solche Einzelarbeit sein mag, so fehlt 
doch gerade mit Rücksicht auf die Abhängigkeit der einzelnen Teile 
voneinander der einheitliche Guß und der Zusammenschluß der benach- 
barten Gebiete zu einem Ganzen, der dieser Einzelarbeit erst den rechten 
Wert verleihen und sie für die Gesamtübersicht nutzbar machen würde. 
Das Ziel jeder Betriebsrechnung muß es sein, die Fülle der auf- 
tauchenden Zahlen so zu gliedern, daß dem Betriebe gleichsam ein 
Spiegel vorgehalten wird, sowohl für das Unternehmen als Ganzes, als 
Peiser, Betriebsrechnung. 2. Aull.
	        
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