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der Wärmegrad der Heizgase auf seinem Wege vom Rost zum Fuchs all—
mählich abnimmt (von rund 12000 bis 3009 und ferner die Heizfläche in
manchen Kesseln nicht gleichwertig ist, so folgt, daß entweder die Feuerzüge
so zu leiten, oder die verschiedenartigen Heizflächen so hintereinander anzu—
ordnen sind, daß die Feuergase zuerst die dickeren Kesselbleche (Kesselmantel
u. s. w.) und dann die dünneren (Feuerrohre, Wasserrohre u. s. w.) trifft.
Die Güte der Heizfläche und daher die Ausnutzung der Brennstoffe
wird, wie oben unter 4. angegeben, sehr herabgemindert durch Verunreini—
gungen, welche äußerlich in Flugasche, innerlich in Kesselstein bestehen. Beide
Stoffe sind äußerst schlechte Wärmeleiter, weshalb darauf zu achten, daß
die Kessel und nicht minder die Heizkanäle, entsprechend oft gereinigt werden.
Inwiefern weiter, wie unter 5. angeführt, die Beanspruchung des
Kessels, d. h. die Leistung desselben in Bezug auf die von ihm auf dem
Quadratmeter erzeugte Dampfmenge, der Brennstoffverbrauch ein verschie—
dener sein kann, erhellt aus folgendem:
Es ist nämlich Thatsache, daß, wenn man mit ein und demselben Kessel
in einem Falle etwa doppelt soviel Dampf erzeugen will, als in einem
anderen, hierzu nicht doppelt soviel, sondern wesentlich mehr Brennstoff er—
forderlich ist, d. h. ein stark angestrengter Kessel verbraucht zur
Erzeugung einer bestimmten Dampfmenge mehr Breunnstoff als
ein weniger angestrengter, ein größerer Kessel, woraus dann folgt,
daß man die Kessel nicht zu knapp bemessen soll.
Hier kommt jedoch der zweite, im Anfang dieses Kapitels erwähnte
Punkt in Betracht, nämlich die Anlagekosten.
Die laufenden Betriebskosten eines Dampfkessels setzen sich zusammen
aus den Kosten für Brennstoffe und den Kosten für Verzinsung und Ab—
schreibung des Anlagekapitals.
Während nun, wie oben angegeben, die ersteren Kosten mit der Größe
des Kessels abnehmen, wachsen die zweiten mit derselben, so daß bei einem
nur mäßig angestrengten Kessel die Kosten für Brennstoffe kleiner, aber der
Teil für Verzinsung und Abschreibung des Anlagekapitals größer wird, als
bei einem stärker angestrengten Kessel.
Es ist nun weiter leicht einzusehen, daß der Teil der jährlichen Aus—
lagen für Verzinsung u. s. w. im Verhältnis zu den Brennstoffkosten um so
größer wird, je kürzere Zeit der Kessel im Betrieb ist und umgekehrt, denn
die ersteren Auslagen sind fast unabhängig von der jährlichen Betriebszeit,
die letzteren dagegen fallen und steigen im selben Verhältnis mit denselben.
Es verträgt hiernach ein Kessel, welcher Tag und Nacht un—
unterbrochen im Berrieb ist grsßere Anlagekosten als ein
solcher, welcher nur des Tages über arbeitet, und dieser wieder