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die durch die ungünstigere Lage entstehenden Unkosten (höhere Frachten, Zeit
verluste u. w
In jedem anderen, sowie in den Grenzfällen, ist die Dampfkraft an—
zuwenden.
V. Teilung der Betriebskraft.
Die Verteilung der gesamten erforderlichen Betriebskraft auf verschiedene
Kraftmaschinen ist mitunter wünschenswert, mitunter notwendig.
Wünschenswert ist dieselbe, wenn die Anlage entweder eine sehr weit
verzweigte ist oder die zu betreibenden Arbeitsmaschinen sehr verschiedener
Natur sind.
Notwendig ist eine solche Teilung, wenn die Eigentümlichkeiten der
verwendeten Kraftmaschine die Verwertung großer Betriebskräfte in einer
einzigen Maschine aus irgend welchen Gründen nicht ratsam erscheinen
lassen.
Hierzu käme dann in besonderen Fällen noch die Benutzung verschieden—
artiger Betriebskräfte in ein und derselben Anlage, also hauptsächlich die
gleichzeitige Benutzung von Dampf- und Wasserkraft.
Bei Benutzung der Dampfkraft ist eine Teilung aus dem zweiten der
oben angegebenen Gründe nicht nötig, da Dampfmaschinen für jede, auch
die größten im gewöhnlichen Fabrikbetrieb vorkommenden Leistungen noch
vorteilhaft gebaut werden können — im Gegenteil eine Dampfmaschine um
so wirtschaftlicher arbeitet (sowohl in Bezug auf ihren Wirkungsgrad, als
auch in Bezug auf den Dampfverbrauch), je größer sie ist, wie schon unter
Ib. durch ein Zahlenbeispiel nachgewiesen worden, und wobei weiter zu be—
rücksichtigen, daß die Abmessungen einer Dampfmaschine viel langsamer
wachsen als die Leistung derselben, so daß z. B. eine Dampfmaschine von
doppelt so großem Cylinderdurchmesser als eine andere unter sonst gleichen
Verhältnissen rund viermal so viel leistet als diese.
Es war aus diesen Gründen früher ganz allgemein üblich und ist in
den weitaus meisten Fällen auch jetzt noch gebräuchlich, für kleine und mitt—
lere Fabriken selbst ratsam, die ganze Anlage durch eine einzige Dampf—
maschine zu betreiben. Bei größeren Anlagen dagegen wird es immer mehr
beliebt, die Kraft zu teilen und einzelne Räume oder einzelne Gruppen von
Arbeitsmaschinen je durch eine besondere Dampfmaschine zu bedienen.
Bei den Fabrikanlagen mit einer einzigen Dampfmaschine erzielt man
anscheinend eine bessere Dampfausnutzung, also Kohlenersparnis, da, wie
schon oben bemerkt, mehrere kleinere Dampfmaschinen mehr Kohlen ver—
brauchen, als eine größere, welche dasselbe leistet. Die Leistung einer Ma—