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Die Bureaus legt man am besten so an, daß von ihnen aus ein mög—
lichst freier Ueberblick über die ganze Anlage gestattet und dieselben sowohl
den Arbeitern als auch dem interessierten Publikum leicht zugänglich sind.
Außer den zur Fabrikation und für den Betrieb erforderlichen Bau—
lichkeiten und Räumen sind in jeder ordentlichen Fabrikanlage, je nach den
vorliegenden Verhältnissen, noch verschiedene Räumlichkeiten für die Bequem—
lichkeit der Arbeiter erforderlich. Es sind dies zunächst Räumlichkeiten, in
denen sich die Arbeiter nach der Arbeit reinigen können, die um so nötiger
erscheinen, je schmutzender die zu verrichtenden Arbeiten sind und deshalb
auch in der Nähe derjenigen Werkstätten zu legen, wo diese Arbeiten ver—
richtet werden, bezw. an einen Ort, an dem die Arbeiter vor Verlassen der
Fabrik vorbei müssen. Notwendig werden solche Räumlichkeiten in den
Fabriken, in denen die Arbeiter mit gesundheitsschädlichen Stoffen zu arbeiten
haben, wie in chemischen Fabriken.
Mit Rücksicht auf die Reinlichkeit und auf den Gesundheitszustand der
Arbeiter ist es, wenigstens in größeren Fabriken und an Orten, wo sonst
zum Baden keine Gelegenheit geboten ist, eine Badeanstalt anzulegen. Zu
solchen Badeeinrichtungen eignen sich am besten Duschbäder, da Wannenbäder
zu umständlich und zeitraubend sind.
Hierdurch wird bedingt, bezw. wünschenswert, wenigstens an Orten,
wo keine gemeinsame Wasserleitung vorhanden, und wo nicht schon der Be—
trieb eine solche bedingt, eine solche in der Fabrik anzubringen, welche auch
noch manche andere Annehmlichkeit bietet und besonders bei Feuersgefahr
gute Dienste leistet.
Wasch- und Badeeinrichtungen in Fabriken, in denen Arbeiter beiderlei
Geschlechtes beschäftigt, sind für beide räumlich voneinander zu trennen.
Dasselbe gilt von den Aborten und den Räumlichkeiten zum Wechseln der
Kleider. Die letzteren Räumlichkeiten werden in solchen Fabriken zur Not—
wendigkeit, wo gesundheitsschädliche Stoffe verarbeitet werden oder aber sich
(besonders gasförmige) entwickeln, damit solche nicht in den Kleidern von
den Arbeitern mit in die Wohnungen verschleppt werden, wo auf diese Weise
leicht Unheil angerichtet werden kann. In diesen Räumen zum Wechseln
der Kleider können die nötigen Waschvorrichtungen gleichzeitig angebracht
werden.
Aborte sollen nicht in direkter Verbindung mit den Arbeitsräumen
stehen und mit gemauerten, wasserdichten Gruben versehen sein.
In Fabriken, welche von Städten weit entfernt liegen, oder wo die
Arbeiter von der Fabrik weit abwohnen, so daß sie in den Eßpausen nicht
nach Hause gehen können, empfiehlt sich die Aulage eines Speiseraumes, da
das Essen in den Arbeitsräumen nicht ratsam und in manchen Fabriken
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