£. DER OCCASIONALISMUS. 97
der, wo er sich es, welcher die Wahrnehmung, nicht der Geist, welcher die von ihm ge-
; die Vereinigung wollte Gliederbewegung verursacht, der eine kann Einflüsse weder von
A, mit der Ver- dem anderen erleiden noch auf ihn ausüben, sondern Gott ist es, der
gen Einfluß auf „auf Anlaß“ der physischen Bewegung (der Luft und der Nerven) die
eistung auf eine Empfindung (des Schalles), „bei Gelegenheit“ des Willensentschlusses die
stischen Ausweg Bewegung des Armes hervorbringt. Diese Theorie, bereits von den
istigen Wechsel- Cartesianern Cordemoy und de la Forge! mehr oder minder klar aus-
zen seine natur- gesprochen, verdankt dem geistvollen, in Antwerpen geborenen, in Löwen
\e der Bewegung (1646—958) und Leyden lehrenden, zum Calvinismus übergetretenen
auf mechanische Arnold Geulincx (1624—69) ihre systematische Ausbildung und ihre
ft beilegen, ‘die bedeutende Wirkung; sie gewann schließlich die Mehrzahl der Anhänger
lie Richtung der für sich, deren die cartesianische Philosophie an den holländischen Uni-
arden durch die versitäten — Renery (+ 1639) und Regius (van Roy, Fundamenta physicae
1646, Philosophia naturalis 1661) in Utrecht, ferner den tapferen Bekämpfer
Wechselwirkung des Engel- und Teufelglaubens, der Magie und der Hexenprozesse Balth.
ntialität gegen - Bekker in Amsterdam (1634—98, Die verzauberte Welt 1690) —, in den
nach ihrer Sub- geistlichen Orden Frankreichs, endlich in Deutschland sehr viele zählte.
ige Abhängigkeit Von Geulinex (sprich Gölings) selbst sind außer zwei Leydener An-
ätige Abhängig- trittsreden (1662 als Lektor, 1665 als außerordentlicher Professor) folgende
‚mus den Über- Schriften veröffentlicht worden: Quaestiones quodlibeticae (im der 2. Auflage
ei Geulinex der 1665 Saturnalia betitelt) mit einer bedeutenden Einleitungsrede, Logzca
Äalebranche auf fundamentis suis restituta 1662, Methodus inveniendi argumenta (neue Auflage
steigert. ‘ Doch von BONTEKOE 1675) und von der Ethik der erste Teil: De virtute et
ze und bequeme Primis eins proprietatibus, quae vulgo virtutes cardınales vocantur, tractatus
u innezuhalten; ethicus primus 1665. Vollständig in allen sechs Traktaten wurde das
als Malebranche Hauptwerk als I’v@dı 6eavrtöp sive Ethica 1675 von BONTEKOE unter
und Campanella dem Pseudonym Philaretus herausgegeben. Ebenfalls posthum erschienen
itteneren Stand- nach Kollegheften seiner Schüler die Physik 1688, die Metaphysik 1691
ebene erscheint, und Anrnotata maiora in Cartesii Principia philosophiae 1691. Bei der
jed gelten darf, Seltenheit dieser Drucke und der Bedeutung des Denkers ist es freudig
ng eines Weges zu begrüßen, daß J. P. N. LAnD eine vortreffliche Gesamtausgabe der
Scheuende eine I
illosophie nimmt
‚dann in Spinoza 1 Gerauld de Cordemoy, Advokat in Paris (+ 1684; Dissertations Philosophi-
in Malebranche 7ues 1666), hat schon 1658 seine occasionalistische Ansicht mündlich Freunden mit-
geteilt (vgl. L. STEIN im AGPh. Bd, ı, 1888. S. 56). Louis de la Forge, Arzt in
ntbewegung der Seaumur, Zraite de Vesprit de l’homme 1666, lateinisch 1669 (vgl. LAND ebenda
;stische Bedürfnis Bd. 7, 1894, S. 362 f.); über ihn die Dissertationen von SEYFARTH, Gotha 1887 und
nie ganz unter- E. WoLFF, Jena 1894. Dagegen ist der Logiker Joh. Clauberg, Professor in
Herborn und Duisburg (1622—65; Opera besorgt von SCHALBRUCH 1691), nach
Geist geleugnet HERM. MÜLLERS Untersuchung (J. Clauberg und Seine Stellung im Cartesianismus,
: Jena 1891) aus der Reihe der den Occasionalismus vorbereitenden Denker zu
che Korrespon- streichen, da er in der Erörterung des anthropologischen Problems (corßporis et ani-
casionalismus ae coniunckio) den cartesianischen Standpunkt nur weiter ausbildet, nicht über-
der Körper ist schreitet. Er gebraucht zwar den Ausdruck occasio, aber nicht im Sinne der Occa-
Falckenberg, Neuere Philos. IV. Aufl.