Full text: Geschichte der neueren Philosophie

VORWORT. 
ausgesprochene prinzipielle Auffassung von den die Philosophiegeschichte Die au 
lenkenden Mächten und dem Entwickelungsgange der neueren Philosophie Erläuteru1 
nicht überall an den historischen Thatsachen zur Einzelbewährung ge- fast ganz a 
bracht worden ist, so erklärt sich das aus der Rücksichtnahme teils nungen für 
auf den Umfang, teils auf den instruktiven Zweck des Buches. So wurde Möglichkeit 
insbesondere der „psychologischen“ Erklärung der Systeme, als der werden kan: 
eingänglicheren, aus pädagogischen Gründen ein breiterer Raum gegönnt, 
als nach unserer Meinung ihrer Bedeutung und Berechtigung entspricht. pen 
Mit Auswahl und Ausführlichkeit der Behandlung es jedem recht zu 
machen, ist unmöglich; möchten es nicht zu viele sein, die sich einen 
Leitfaden dieser Art ganz anders gedacht hätten. In der Gruppierung 
der Richtungen und Schulen und der Anordnung des Inhalts der Systeme 
um jeden Preis von den vorhandenen Darstellungen abzuweichen, lag 
nicht in unserer Absicht, ebensowenig, die Vorteile ungenutzt zu lassen, 
welche dem Späterkommenden daraus erwachsen, daß ihm die hervor- 
ragenden Leistungen früherer Bearbeiter vorliegen. Insbesondere be- Von de 
kennen wir dankbar die Förderung, welche uns die erneute Beschäftigung die Mehrzah 
mit den einschlägigen Werken von Kuno Fischer, J. Ed. Erdmann, gemeinen F. 
Zeller, Windelband, Überweg-Heinze, Harms, Lange, Vor- lassung. M: 
länder und Pünjer gebracht hat, SOWORL die 
Was uns bewog, die vorliegende Arbeit in Angriff zu nehmen, war Wünsche g 
die Wahrnehmung, daß ein Lehrbuch der Geschichte der neueren Philo- Forderunger 
sophie fehle, das, reichhaltiger, gründlicher und präziser als die kleinen yumg, Auf « 
Abrisse von Schwegler und Genossen, etwa die Mitte hielte zwischen der TeSNemns, 
eleganten, jedoch ausführlicheren Darstellung Windelbands und dem ei auße 
soliden, aber mit seiner Spaltung des Textes in Paragraphen und Noten war mir die 
und der Unterbrechung desselben durch seitenlange Aufzählungen von der Philosor 
Büchertiteln etwas trockenen Grundriß Überwegs. Während der erstere A. Heußler 
auf Litteraturangaben gänzlich verzichtet, der letztere ihrer, wenigstens schärfer seh 
für Unterrichtszwecke, gar zu viele bringt und J. B. Meyers Leitfaden diesen Grun 
(1882) sich überhaupt auf bio- und bibliographische Notizen beschränkt, Schläge vn 
haben wir, mit möglichster Schonung der fortlaufenden Darstellung, im Buche die 
Text oder in den Anmerkungen außer den Hauptwerken der Philosophen WESEN Dalt B 
einige von den Schriften über dieselben angeführt. Die leitenden Ge- Er die 
sichtspunkte bei der Auswahl der Litteratur, daß nur die wertvolleren merke ich, 
und die als Lektüre für den Studierenden geeigneten Arbeiten aufzu- 13) 6, 5 
nehmen, außerdem aber die neuesten Erscheinungen thunlichst zu berück- Erlang 
sichtigen seien, werden kaum Tadel zu befürchten haben. Daß manche 
uns unbekannte Schrift der Erwähnung würdig gewesen wäre, Soll nicht 
bestritten werden.
	        
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