Full text: Geschichte der neueren Philosophie

TINDAL, CHUBB, MORGAN. 107 
an. Da wurde Lehre, nicht die seiner Anhänger: die Reflexionen der Apostel sind Privat- 
ptfrage zurück- meinungen. Sie kommt auf drei Grundwahrheiten hinaus: 1. befolge 
‚rundbuch des das sittliche Vernunftgesetz der Liebe Gottes und des Nächsten, das ist 
Religionsansicht der einzige Grund des göttlichen Wohlgefallens; 2. nach Verletzung des 
ne neue Lehre Gesetzes ist Buße und Besserung der einzige Grund der göttlichen Gnade 
hnen und das und Vergebung; 3. am Tage des Gerichts wird dir nach deinen Werken 
die Schöpfung, vergolten werden. Indem Christus diese Lehrsätze verkündete, sie in 
wie Gott, die seinem eigenen reinen Leben und vorbildlichen Tode bewährte und 
nander, die wir religiös-sittliche Vereine nach dem Grundsatze brüderlicher Gleichheit 
genauer: sie ist stiftete, hat er die angemessensten Mittel gewählt für seinen Zweck, die 
;i zu thun und Errettung der Menschenseelen. Er wollte die Menschen der künftigen 
arn. Denn die (und der mit ihr verbundenen irdischen) Glückseligkeit versichern und 
n macht unsere würdig machen, die allein dadurch erlangt wird, daß man sich aus freier 
°kseligkeit. Da Überzeugung dem auf die moralische Schicklichkeit der Dinge gegrün- 
den Pflichtge- deten natürlichen Sittengesetz unterwirft. Alles, was den Wahn erweckt, 
‚ositive Religion daß man durch irgend etwas anderes als durch Rechtschaffenheit und 
ıf Kleinigkeiten Reue Gottes Gunst erwerbe, ist verderblich; desgleichen die Vermischung 
der glücklichen der christlichen Gesellschaften mit den ganz andere Zwecke verfolgenden 
und dem ängst- rechtlichen und bürgerlichen. 
nmelnden Eifer Thomas Morgan (Der Moralphilosoph, ein Dialog zwischen dem 
‚rnunft auch auf christlichen Deisten Philalethes und dem Judenchristen Theophanes“, 
sselbe, was die 1737 ff.) steht mit den Prinzipien, daß die moralische Wahrheit der 
von jeher still- Dinge das Kennzeichen der Göttlichkeit einer Lehre, die . christliche 
gegeben, damit Religion nur eine Wiederherstellung der natürlichen sei, die Apostel nicht 
len. unfehlbar waren, auf dem Boden seiner Vorgänger. Ihm eigentümlich 
Volke (er war ist die Anwendung des erstgenannten Grundsatzes auf das Mosaische 
schen Litteratur Gesetz mit dem Ergebnis, daß dasselbe keine Offenbarung gewesen, die 
‚ossen mundge- völlige Abtrennung des Neuen Testaments vom Alten (die Kirche Christi 
nrist 1738 ein und das erwartete Reich ‚des jüdischen Messias sind einander so ent- 
Ss von Christus gegengesetzt, wie Himmel und Erde) und das Bemühen, die Entstehung 
ihn berichteten des Aberglaubens genauer zu erklären, wobei er den vorchristlichen 
rde den Armen Aberglauben auf den Fall der Engel, den nachchristlichen auf Beimen- 
anden und gen gung jüdischer Elemente zurückführt. Er sucht seine Aufgabe durch 
:heinlich wegen eine ausführliche Kritik der israelitischen Geschichte zu lösen, die, ohne 
ısch wie andere. Wohlwollen, aber nicht ohne Geist und moderne Verhältnisse in die 
3; seine eigene frühesten Zeiten hineintragend, die alttestamentarischen Wunder teils 
mythisch, teils natürlich deutet und die jüdischen Helden ihres sittlichen 
chten vorging und Glanzes entkleidet. Die jüdischen Geschichtsschreiber werden zu den 
jer erklärte. Wer Poeten gestellt, der Gott Israels zu einem untergeordneten lokalen 
behauptet (und so Schutzgott herabgesetzt, das Sittengesetz des Moses als ein auf das äußere 
eglaubigen sollen), Benehmen, auf die Nation und das Diesseits beschränktes bürgerliches 
es N Gesetz mit nur zeitlicher Sanktion, sein Zeremonialgesetz als ein Akt welt- 
| licher Politik charakterisiert. David für einen hervorragenden Dichter,
	        
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