Full text: Geschichte der neueren Philosophie

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Nachdem Hume dem Theismus das Vorrecht der Ursprünglichkeit der geschi 
geraubt, nimmt er ihm auch den Ruhm, in jedem Betracht die beste Reli- Wesen de 
gion zu sein.‘ Derselbe unterscheidet sich von dem Polytheismus zu deren Ent 
seinem Nachteil dadurch, daß er unduldsamer ist, seine Anhänger verzagt und dem 
macht und ihren Glauben durch unbegreifliche Dogmen auf eine härtere rn de 
Probe stellt, und steht ihm gleich darin, daß die meisten seiner Bekenner als Skeptil 
den Glauben an thörichte Geheimnisse, Schwärmerei und Beobachtung N Senauen. V 
nutzloser Gebräuche der Tugendübung überordnen,  Beohachtt 
Die „natürliche Geschichte der Religion“, welche die Leistungen der Bisher so 
Deisten weit überflügelt durch den Versuch, die Religion nicht rationell, als in der 
sondern psychologisch und historisch zu erklären und sie durch die Ver- Spiel.der 
weisung ins praktische Gebiet ganz von der Erkenntnis loszulösen, läßt liche Ein da 
die Möglichkeit einer philosophischen Gotteserkenntnis offen. Die „Ge- Wollen. ur 
spräche über natürliche Religion“ stimmen diese Hoffnung sehr herab. Getriebes 
Der überredendste Beweis für die Intelligenz des Weltgrundes, der teleo- Kchere Pri 
logische, ist eine Hypothese, die große Schwächen hat und der viele Lust und 1 
andere gleich wahrscheinliche gegenübergestellt werden können. Aus” der verdanken 
endlichen bei aller Ordnung und Zweckmäßigkeit doch mangelhaften und Leidensch 
von unsäglichem Elend erfüllten Welt ist nimmermehr eine unendliche, en Bent 
vollkommene, einheitliche Ursache, eine allmächtige, weise und gütige : U: 
Gottheit zu erschließen. Dem fügt das elfte Kapitel der Znuguiry hinzu, N ice a 
es sei unstatthaft, der erschlossenen Ursache andere Eigenschaften zuzu- ". 
sprechen, als die, welche zur Erklärung der beobachteten Wirkung not- wenn Lus 
wendig sind. Das zehnte Kapitel desselben Essays legt dar, daß es kein werden. 
Wunder gebe, das von einer genügenden Anzahl durch Bildung und Handeln 
Ehrlichkeit glaubwürdiger Zeugen bekräftigt werde und dem nicht eine reine iD 
Überzahl widersprechender Erfahrungen und Zeugnisse von stärkerer Wahr- Alle 
scheinlichkeit gegenüberstehe. Kurz die Vernunft ist weder im stande, sind’ nicht 
durch sichere Schlüsse das Wesen Gottes zu erreichen, noch die Wahr- oder abee 
heit‘ der christlichen Religion mit den sie begleitenden Wundern zu be-  usamtae, 
greifen. Unerfahrbares kann nicht bewiesen und gewußt, sondern nur einer Fre 
geglaubt werden, Ein fortdauerndes Wunder erlebt der an sich selbst, Determini 
den sein Glaube zur Zustimmung nötigt bei Dingen, die aller Erfahrung Und. not 
und Gewohnheit widersprechen, den Beifal 
Das Dasein Gottes hat Hume nie geleugnet, die Offenbarung nie Sie gelten 
direkt bestritten. Sein letztes Wort ist Zweifel und Ungewißheit. Der Erst dex 
Rat, in Religionssachen der Vernunft das Wort zu verbieten und sich dienst: au! 
der Macht des Instinktes und der allgemeinen Meinung zu überlassen, war denklich 
sicher weniger ernst gemeint und weniger der Natur’ des Philosophen Die 
entsprechend, als der andere, aus dem Hader der verschiedenen Arten Alle: seine 
des Aberglaubens sich in die ruhigeren aber dunkeleren Regionen der den. Gefü 
Philosophie, der skeptischen ’natürlich, zu flüchten. Humes Originalität = n 
und Größe auf diesem Gebiet besteht in der genetischen Betrachtung a 
>00 HUM”T
	        
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