HELVETIUS. 217
ıtionen, der serer Handlungen, die Gesetze des Interesses herrschen in der moralischen
s Schmerzes, Welt, wie in der physischen die der Bewegung; Gerechtigkeit und Nächsten-
der. Sprache. liebe beruhen auf dem Nutzen, man will Freunde haben, um von ihnen
e Fortpflan- amüsiert, unterstützt und im Unglück beklagt zu werden, der Menschen-
xy letzthin in freund wie der Unmensch suchen beide nur ihr Vergnügen.
intwickelung ‚Die Begründung entnimmt er dem Condillac. Sich erinnern und
1, uns. durch urteilen ist Empfinden. Die Seele ist ursprünglich nichts als die Fähig-
Druck der keit des Empfindens, sie empfängt den Antrieb zu ihrer Entwickelung
durch die Eigenliebe, nämlich einerseits durch starke Leidenschaften, wie
ss Bonnet! die Ruhmliebe, anderseits durch Haß gegen Langeweile, welche die dem
sius, Tetens, Menschen natürliche Faulheit überwinden und ihn sich der lästigen An-
"Die Em- strengung der Aufmerksamkeit unterziehen läßt; ohne Leidenschaft bliebe
zurückführt, er dumm. Das Ganze der in ihm angesammelten Gedanken nennt man
+ Reize, die Geist. Alle Unterschiede unter den Menschen sind erworben und be-
stärker als treffen nur den Geist, nicht die Seele: das Angeborene — die Sensibilität
> und. sucht und die Selbstliebe — ist bei allen gleich; die Verschiedenheit entsteht
‚;ondern auch lediglich durch äußere Umstände, durch Erziehung. Der Mensch ist der
nen als Basis Zögling aller ihn umgebenden Dinge, seiner Lage, seiner zufälligen Er-
sterminismus; lebnisse.. Das wichtigste Erziehungsmittel sind die Gesetze; der Gesetz-
3»it. das End- geber hat die Aufgabe, durch Belohnungen und Strafen das persönliche
asterblichkeit Wohl mit dem öffentlichen zu verknüpfen und hiermit die Sittlichkeit zu
ı der durch- heben. Tugendhaft heißt derjenige, dessen stärkere Leidenschaften mit
‚chtgläubigen dem allgemeinen Interesse übereinstimmen. Leider werden. bei den meisten
. ätherischen Völkern die Tugenden des Vorurteils, die nicht zum öffentlichen Wohle
das irdische beitragen, mehr geehrt als die politischen, denen allein wirkliches Verdienst
eines neuen zukommt. Stets aber. ist der Eigennutz das einzige Motiv der gerechten
ler Fortdauer und edelmütigen Handlung; man dient nur dem eigenen Vorteil, indem
man den der. Gesamtheit fördert. — Da der Verkünder dieser Lehren ein
ab die ober- gutmütiger und freigebiger Mann war, durfte ihm Rousseau mit Recht
den Sensua- entgegnen: vergebens suchst du dich unter dich selbst zu erniedrigen, dein
x De, d’esprit Geist zeugt wider deine Grundsätze, dein wohlthätiges Herz verleugnet
ıs Buch über deine Lehre.
eutsche über- In milderer Form tritt die Moral der aufgeklärten Selbstliebe oder
ie Selbstliebe des „wohlverstandenen Interesses“ bei Maupertuis (Werke 1752) und
veggrund un- Friedrich dem Großen! auf, welchem letzteren d’Alembert brieflich
Hıätigkelten‘ der einwirft, daß das Interesse niemals das Gefühl der Pflicht und die Achtung
jeele 1760, Bel vor dem Gesetz zu erzeugen vermöge.
jer den früheren
erteidigung des mit der Behauptung vorangegangen, daß alle Handlungen aus der Selbstsucht entspringen
ber B.s Psycho- und die Tugend nur ein verfeinerter Egoismus sei. So La Rochefoucauld in
schung, Heft 5), seinen Maximen (Reflexions ou sentences et maximes morales 1665), La Bruyere
Speck (AGPh. (Charaktere oder die Sitten dieses Jahrhunderts 1687) und La Mettrie (s. u. S. 218—10).
1” Friedrich d, Gr.: Versuch über die Eigenliebe als Prinzip der Moral, 1770
sche Moralisten in den Abhandlungen der Akademie gedruckt. Über ihn ED. ZELLER 1886.