224 DIE FRANZÖSISCHE AUFKLÄRUNG.
die gleich sehr auf Schädigung wie Unterstützung anderer gerichtet sind, wollen, di
eine beständig zum Guten tendierende Kraft in Form ursprünglicher man Straf
Gefühle des Mitleids und Wohlwollens, aus denen sich mit Hilfe der
Reflexion die moralische Selbstbeurteilung entwickelt. Der Zweck der
wahren Moral und sozialen Kunst ist der, die „großen“ Tugenden nicht ie
allgemein, sondern unnütz zu machen; je mehr die Nationen sich der Schule zu
geistigen und sittlichen Vollkommenheit nähern, um so weniger bedürfen
sie derselben: glücklich das Volk, in welchem die guten Handlungen so En 80
gewöhnlich sind, daß für heroische kaum noch Gelegenheit vorhanden Verstande
ist. : Die Hauptmittel der moralischen Volksbildung sind die Entwickelung bil dunzerd
der Vernunft, des Gewissens und der wohlwollenden Neigungen. Die des GCowis
Gewöhnung an Handlungen der Güte ist eine Quelle reinsten und ; de Na
unerschöpflichen Glückes. Das Mitgefühl mit dem Wohle anderer muß N Fortsc
so gepflegt werden, daß das Opfer eines persönlichen Genusses eine A Geht
süßere Freude werde, als dieser Genuß selbst. Früh schon lerne das WO lich
Kindergemüt die Wonne, zu lieben und geliebt zu werden, genießen, T an S
Man muß endlich dahin streben, daß die Ungleichheiten der Fähigkeiten, en an
des Besitzes und der Regierenden und Regierten sich allmählich ver- N Soll es
mindern, denn sie aufheben ist unmöglich. Wahrheit
Von den übrigen Philosophen der Revolutionszeit seien der Arzt Empfindu
Cabanis (Die Beziehungen zwischen dem Physischen und dem Moralischen Rous
im Menschen, 1799) und Destutt de Tracy (Elemente der Ideologie, über dern
1801 f.) genannt. Der erstere ist in der Psychologie Materialist (die Nerven arbeitung
sind der Mensch; die Gedanken sind Absonderungen des Gehirns), betrachtet durchaus
das Bewußtsein als Eigenschaft der organischen Materie (die Seele ist Ungleicht
kein Wesen, sondern eine F ähigkeit) und läßt die moralische Sympathie nschuldie
sich aus den animalischen Instinkten der Erhaltung und Ernährung ent- Reflexion
wickeln. Auch der letztere leitet alle geistige Thätigkeit aus der Organi- lichen Na
sation und der Empfindung ab. Interessant ist die nur kurz skizzierte liebe (m
Willenslehre. Die Begehrungen haben eine passive und eine aktive durch die
Seite (entsprechend der doppelten Wirkung der Nerven: ‚auf sich selbst D1BTE) ve
und auf die Muskeln), sie sind einerseits Gefühle der Lust oder Unlust Durch dm
und veranlassen uns anderseits zu Handlungen: der Wille ist Bedürfnis
und gleichzeitig „die Quelle der Mittel zu ihrer Befriedigung. Vermutlich nn
liegen sowohl jenen Gefühlen wie diesen äußeren Bewegungen unbe- DING, Fror
wußte organische Bewegungen zu Grunde. Der Wille wird mit Recht R.s Sozialp!
der Persönlichkeit gleichgesetzt, er ist das Ich selbst, das zum Selbst- 2 Aus
bewußtsein gelangende physisch-geistige Gesamtleben .des Menschen. Das Bedürfnisse
innere oder organische Leben besteht in den Funktionen der Erhaltung Sal a eb
des Individuums, das äußere oder animalische in den Funktionen des NEE TR An
Verhältnisses (der Sinne, der Bewegung, der Sprache, der Fortpflanzung); 50 daß sich
in jenem wurzeln die Sonderinteressen, in diesem die Sympathie. Das gehren und
ursprünglichste Gut ist die Freiheit oder die Macht, zu thun, was wir "a ne
aicke