Full text: Geschichte der neueren Philosophie

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ft des Denkens Indessen gründet sich die Tugend nicht auf ein starres, despotisches, 
e unerreichbar abstrakt formelles Gesetz, sondern auf einen Instinkt, der jedoch nicht 
leen für bloße auf Glückseligkeit abzielt. Damit versucht Jacobi zwischen der Moral 
keit beiwohne. der Aufklärung und derjenigen Kants zu vermitteln, indem er mit jener 
eit, da sie die hinsichtlich des Ursprungs der Tugend (sie entspringt aus einem Natur- 
iff des „Dinges trieb), mit dieser betreffs ihres Wesens (sie besteht in der Uneigen- 
e hinein, mit nützigkeit) übereinstimmt, dort also die imperativische Form, hier das 
richtige Folge- eudämonistische Ziel ablehnt. Zugleich bemüht er sich, den Herderschen 
ılismus ist die Individualitätsgedanken in die Ethik einzuführen, indem er verlangt, die 
orausverkündet Sittlichkeit solle sich in jedem Menschen eigentümlich gestalten, Schiller 
nken Früchten und die Romantik empfingen ihr Ideal der „schönen Seele“, welche 
rie ist philoso- aus natürlichem Drange und in eigenartiger Form in ihrem Thun, noch 
‚ußenwelt, wie mehr in ihrem Sein das Gute verwirklicht, von Jacobi. 
ıd die Willens- 
konsequenten, 
terielle, diesem 
chkeit, welcher 
funden werden Zweiter Teıl. 
hl als die der 
N SE GA Von Kant bis zur Gegenwart. 
jen gewonnen. ne 
ısquellen sind 
Übernatürliche, Neuntes Kapitel. 
gegebener An Kant. 
uß notwendig Seit Jahrhunderten schwebte der Rechtsstreit zwischen Empirismus 
an ist ein Her- und Rationalismus und harrte noch immer der endgültigen Entscheidung. 
chen hat, aus Sind alle unsere Vorstellungen ein Erfahrungserwerb oder sind sie (ins- 
t und Freiheit, gesamt oder teilweis) ein ursprüngliches Besitztum des Geistes? Werden 
elangt an der sie von außen (durch Wahrnehmung) empfangen oder von innen (durch 
überweltlichen Selbstthätigkeit) hervorgebracht? Ist die Erkenntnis ein Produkt der Em- 
‚edingten Seins pfindung oder des reinen Denkens? Wer bis jetzt in diesem Streite 
er hinaus führt seine «Stimme erhoben, glich mehr einem Parteigänger oder Advokaten, 
r wunderbaren, als einem uninteressierten Richter, Er hatte weniger untersucht, als eine 
eit in uns zu- in seiner Schule überlieferte These verteidigt; er wollte nicht ein Ergebnis 
zott über uns finden, sondern ein vorher feststehendes begründen, und neben sachlichen 
;elbstbewußten, Argumenten waren auch volksrednerische nicht verschmäht worden. Jede 
»ter Anthropo- der kämpfenden Schulen hatte Variationen auf ein gegebenes Thema 
unser mensch- geliefert, und wo schüchterne Versuche gemacht worden, beide Melodien 
ven schuf, sein kontrapunktisch zu verbinden, da hatten sie keinen Anklang gefunden. 
sind dasselbe: So viel war aus: dem bisherigen Verlaufe der Verhandlungen für den 
Ybersinnlichen. unparteiischen Zuhörer klar geworden, daß jede von beiden Parteien über- 
KANT.
	        
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