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Die Kritik der reinen Vernunft‘ erschien 1781, sehr viel später, 1883, S.
als Kant bei der Inangriffnahme eines Werkes über „Die Grenzen der Kants üb
Sinnlichkeit und der Vernunft“ gehofft hatte; in zweiter, veränderter? Aussicht
Auflage 1787. Nachdem die Prolegomena zu einer jeden künftigen AıBR. *
Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, 1783 der kriti- welches
schen Erkenntnislehre eine populärere Form gegeben, folgte derselben in Naturwis
der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 1785 und der Kritik in der A
der praktischen Vernunft 1788 die kritische Moralphilosophie, in selbst! g
der Kritik der Urteilskraft 1790 die kritische Ästhetik und Teleo- Erwartun
logie, in der Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft 1793? CL NV.
(bestehend aus vier Abhandlungen, deren erste „vom radikalen Bösen“ schen Pl}
bereits 1792 in der Berlinischen Monatsschrift erschienen war) die kriti- das erst
sche Religionsphilosophie. Dem Ausbau des Systems sind die Meta- 1882, de
physischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft 1786 und die Meta- exemplar
physik der Sitten (in zwei Teilen: Metaphysische Anfangsgründe der chen E
Rechtslehre und Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre) 1797 R. REICK
gewidmet. Das Jahr 1798 brachte noch zwei größere Werke: den Streit ZWEITES
der Fakultäten und die Anthropologie. Von den Rezensionen mag die und AD
über Herders „Ideen“ erwähnt sein, von den kleineren Aufsätzen die Idee Übersetz
zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, die Beant- der Kritj
wortung der Frage: was ist Aufklärung? 1784, Mutmaßlicher Anfang der anstaltet.
Menschengeschichte, Was heißt: sich im Denken orientieren? 1786, Über Die
den Gebrauch teleologischer Prinzipien in der Philosophie 1788, Über geordnet
eine Entdeckung, nach der alle neue Kritik der reinen Vernunft durch Bänden
eine ältere entbehrlich gemacht werden soll, (gegen Eberhard) 1790, zehn Bä:
Über die Fortschritte der Metaphysik seit Wolffs Zeiten, Uber FR. W.Sı
Philosophie überhaupt, Das Ende aller Dinge 1794, Zum ewigen Frieden von Sch
1795. Kants Logik hat JäscHE 1800, seine Physische Geographie und SENKRAN
seine Anmerkungen über die Pädagogik Fr. TH. Rınk 1803, seine Vor- Reclams
lesungen über philosophische Religionslehre (1817, 2. Aufl. 18 30) und über samtausg
Metaphysik (1821; hierüber B. ERDMANN in den Philos. Monatsh. Bd. 19, der. säm
a Kantaus;
1 Ausgaben der Kr, d. r, V. von B. ERDMANN, fünfte Aufl. 1900 (als Anhang Drucksch
dazu: Beiträge zur Geschichte und Revision des Textes), ADICKES 1889 und VOR-
LÄNDER (mit gutem Register) 1899. nd Von
2 Über das Verhältnis der beiden Auflagen ist viel geschrieben und gestritten zweiten 4
worden. Gegen SCHOPENHAUER und K. FIıscHER muß festgehalten werden, daß die in den
Veränderungen der zweiten Auflage in einer stärkeren Hervorkehrung realistischer Ele- S. 904€
mente bestehen, die in der ersten zwar zurücktreten, aber doch schon vorhanden sind. Unit
3 An diese Veröffentlichung knüpfte sich ein Streit Kants mit der Zensur über das
Recht freier Religionsforschung, worüber DILTHEY im AGPh, Bd, 3 (1890) 5. 418—450;
EMmıL Fromm, Kant und die preußische Zensur 1894; ders.: Zur Vorgeschichte der YA
königl. Kabinetsordre an Kant (VKSt, Bd. 3) 1898. ARNOLDT hat in seinen Beiträgen loren gew
nachgewiesen, daß J. Ch. Hennings, als Dekan der philosophischen Fakultät in Jena, Streber- ı
das Imprimatur für Kants Werk erteilt hat. T. Kants,
KANT