WISSENSCHAFTSLEHRE: DEDUKTION DER VORSTELLUNG. 3569
ıt sich dabei unterschieden; hierbei treten die Kategorien und die Anschauungsformen
und Synthese, Raum und Zeit hervor, die also mit dem Objekte zugleich entstehen. !
d der dialek- Das vierte Stadium ist der „Verstand“, welcher die wandelbare An-
rundsatze be- schauung zum Begriff fixiert, das Objekt realisiert und als Ursache der
ısgleichend. in Anschauung ansieht. An fünfter Stelle erscheint die „Urteilskraft“ als das
. dessen Ver- Vermögen der freien Reflexion und Abstraktion oder die Kraft, einen
lieser wieder- bestimmten Inhalt betrachten oder von ihm absehen zu können. Wie
ische Schlich- sie selbst die Bedingung der gebundenen Reflexion des Verstandes ist,
synthesis die so weist sie wiederum als auf ihre Bedingung auf die sechste und höchste
'etischen und Stufe der Intelligenz hin, die „Vernunft“, vermöge deren wir von jedem
ätze: das Ich Gegenstande überhaupt zu abstrahieren im stande sind, während diese
’h erkennend; selbst das reine Selbstbewußtsein, dasjenige ist, wovon niemals abstrahiert
s verhält sich werden kann. Erst auf den höchsten Stufen findet Bewußtsein oder ein
Vorstellen des Vorstellens statt. Auf dem Gipfel des theoretischen Ich
aber tritt der Wendepunkt zum praktischen Verhalten ein. Hier wird
das Ich inne, daß es, als es sich bestimmt durch das Nichtich setzte,
ı setzt, ist es nur sich selbst beschränkte, somit selbst der Grund alles Bewußtseins-
st setzt seine inhaltes ist; hier erfaßt es sich als bestimmend das Nichtich oder als
» in sich nur handelnd‘ und erkennt als seine Hauptaufgabe, dem Nichtich so weit
etzt, ; auf das möglich die Form des Ich aufzuprägen und die Grenze immer mehr
Negation der hinauszurücken.
Itnis zwischen Die „Deduktion der Vorstellung“, ‚deren Grundriß soeben verzeichnet
elbestimmung, worden, ist das erste, in der Schule Schellings und Hegels oft nachge-
Ich) und der ahmte Beispiel einer konstruktiven Psychologie, welche aus der Aufgabe
es Ich)... Der oder dem Begriff der Seele — hier dem Wesen des Selbstbewußtseins
ölches das Ich — die verschiedenen psychischen Funktionen ableitet als ein System von
und dessen Handlungen, deren jede an ihrer Stelle von den übrigen gefordert wird,
crch Annahme so wie sie ihrerseits die übrigen voraussetzt. Von der gleichfalls gene-
htungen einer tischen Seelenlehre des Sensualismus (S. 213—217), sowie von der
xpansive) ins ebenfalls den Begriff teilnahmslos nebeneinander liegender Seelenvermögen
ntrahierende) ausschließenden mechanistischen oder Assoziationspsychologie unterscheidet
<treibt, worauf sie sich dadurch, daß sie für die Erhebung von einem Gliede der Reihe
ıg und Rück- zum anderen eine neue Bethätigung des Seelengrundes fordert, von der
ppelaktes der ersteren außerdem durch den teleologischen Gesichtspunkt. Denn wie-
Vorstellungen. viel Fichte auch von dem Mechanismus des Bewußtseins sprechen mag,
U’hätigkeit (als daß er denselben nicht nur im Dienste eines Zweckes arbeiten, sondern
‚Empfindung“. auch durch Zweckthätigkeit des Ich entstehen läßt, liegt schon für den
n, durch Ein- —
‚Anschauung“, 1 Das .Objekt ist ein Produkt des Ich nur für den beobachtenden Philosophen,
eflektiert, sich hicht für das beobachtete Ich selbst, dem es vielmehr auf jenem Standpunkte der Kin-
Reilexion auf bildung als ein von ihm unabhängiges, auf dasselbe einwirkendes Ding an sich erscheint
und deshalb so erscheinen muß, weil das Ich, indem es nachträglich auf seine produ-
schauten ent- zierende Thätigkeit reflektiert, durch eben diese Reflexion die betrachtete Produktion
ild entspreche, zu einem vorgefundenen festen und selbständigen Produkte macht.
Falckenberg, Neuere Philos. IV. Aufl,
> A