Full text: Geschichte der neueren Philosophie

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Leser ‚des theoretischen Teiles offen vor Augen und wird überdies durch kein} 
den praktischen aufs schlagendste bestätigt. Gefahr und Mangel jener ohne I 
konstruktiven Behandlung der Psychologie liegen, wie hier sogleich bei Das Ic 
dem ersten Versuche derselben auch für die späteren bemerkt sein mag, winder 
in der. Einbildung, der Aufgabe der Seelenwissenschaft schon Genüge ist das 
gethan und alle Probleme gelöst zu haben, wenn man jeder einzelnen ihnen 
Thätigkeit des Ich ihre Aufgabe und Leistung fürs Ganze, ihre Stelle aufgeh 
im System angewiesen hat, ohne anzugeben, wie der Naturlauf die des Ic 
Mittel zusammenführt, durch welche jener Bestimmung entsprochen wer- D 
den kann. Natur 
4. Das praktische Ich. (Sr 
A Schrift 
Die Deduktion der Vorstellung hat gezeigt, wie (durch welche un- spaltet 
bewußten Akte des Ich) die verschiedenen Stufen der Erkenntnis, die drei Geiste: 
sinnlichen und die drei geistigen Funktionen des Vorstellens zu stande gehanc 
kommen. Sie wußte jedoch keine Auskunft zu geben, wie das Ich dazu Kch. 
komme, seine ins Unendliche hinausgehende Thätigkeit an einem Punkte Zwar 
zu hemmen und sie auf sich selbst zurückzulenken. Wohl wissen wir, daß  ichte: 
jene erste Grenze, durch welche die Empfindung entsteht und auf Grund Tugen 
deren durch fortgesetzte Reflexion der Verstand die objektive Welt erbaut, E 
notwendig war, damit Bewußtsein und Erkenntnis zu stande komme. Wenn gang « 
das Ich seine unendliche Thätigkeit nicht beschränkte, gäbe es weder ein und Be 
Vorstellen noch eine objektive Welt. Aber warum giebt es denn so etwas Produ! 
wie Bewußtsein, Vorstellung: und Welt? Auf. dem Boden des theoretischen dem 7 
Ich kann jenes Problem „woher das ursprüngliche Nichtich oder der An- als ka: 
stoß, der das, Ich im sich zurücktreibt?“ nicht gelöst werden, weil es Zwisch 
selbst erst durch den Anstoß entsteht. Die „Deduktion des Anstoßes“, eh u 
welche der theoretische Teil der Wissenschaftslehre schuldig bleibt, ist von einem 
dem praktischen zu erwarten. Der bereits von Kant betonte Primat der praktis 
praktischen Vernunft giebt uns Auskunft: das Ich beschränkt sich selbst solche: 
und ist theoretisch, um praktisch zu sein. Der ganze Apparat des seiner 
Vorstellens und der vorgestellten Welt ist. nur dazu da, uns die Möglich- annäh« 
keit zu geben, unsere Pflicht zu erfüllen. Wir sind Intelligenz, damit wir 
Wille sein können. 
Handeln, handeln, das ist es, wozu wir da sind. Handeln ist Formung L 
eines Stoffs, Veränderung oder Bearbeitung eines Objekts, Besiegung eines den 1! 
Hindernisses, einer Schranke. Man kann nicht handeln, wenn man nicht Genuß 
etwas hat, woran, worauf, wogegen man handele. Die empfundene und dagegt 
angeschaute Welt ist nichts als ein Mittel für die Erreichung unseres sitt- 
lichen Zweckes, sie ist das: „versinnlichte Material unserer Pflicht“. Das 1 
theoretische Ich setzt einen Gegenstand, damit das praktische einen lichen / 
Widerstand habe. Es ist kein Handeln möglich ohne Welt als Objekt NR 
des Handelns. keine Welt möglich, ohne ein. Bewußtsein, das sie vorstellt, N Bestie 
FICH’
	        
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