Full text: Geschichte der neueren Philosophie

SCHELLING, 379 
der Begriffe hoben: wird, und das „Denkmal der Schrift von den göttlichen Dingen 
tegorien auf des Herrn Jacobi“ 1811, welches einen bitteren Angriff Jacobis noch 
gegen eine bitterer erwidert. Von nun an wird der einst so schreiblustige Philosoph 
’hristentums schweigsam.! Die häufig versprochene und bereits zweimal im Druck 
lieben. begonnene Veröffentlichung der positiven Philosophie (Die Weltalter 
1815, Mythologische Vorlesungen 1830) ‚wurde beidemale zurückgezogen. 
Von Friedrich Wilhelm IV. 1841 nach Berlin an die Akademie be- 
rufen, um dem herrschenden Hegelianismus ein Gegengewicht zu bieten, 
hielt Schelling auch an der Universität Vorlesungen (über Mythologie 
und Offenbarung), die er jedoch abbrach, als Nachschriften von Zuhörern 
gegen seinen Willen ‘in Druck gegeben wurden.? Die Gesamtausgabe 
der Werke in 14 Bänden (1856—1861) hat der Sohn des Philosophen, 
Januar 1775 K. E. A. SCHELLING, besorgt. 
4 im Bade in 
chre älteren Über Scheiling vergl. die Vorlesungen von K. ROSENKRANZ 1843; die Artikel 
von HEYDER im 13. Bande von HERZOGs Realencyklopädie für protest. Theologie 1860, 
5 Siebzehn- von HUBERT BECKERS in den Abhandlungen der Münchener Akademie 1863 — 1866, 
darauf eine und von JoDL in der Allgem, deutschen Biographie; R. HAyM, Die romantische 
ach einigen Schule 1870; Aus Schellings Leben, in Briefen, herausgegeben von PLıTT, 3 Bände 
einer Philo- 18609—1870; ED. v. HARTMANN, Schellings philos. System 1897. Die bisherigen 
W und lernt Darstellungen der Lehre Schellings, welche chronologisch zu Werke gehen und 
9 E „gleichsam Querschnitte seines Denkens zu verschiedenen Zeitpunkten‘ darbieten, will 
‚ geb. Mi- v. HARTMANN ergänzen durch den Versuch, ein einheitliches zusammenhängendes 
lige Gattin Bild des gesamten Schellingschen Denkens zu entrollen, indem er das System in 
%. Es folet seine einzelnen Bestandteile (die intellektuelle Anschauung, Erkenntnistheorie, Prinzipien- 
180060-—1820 lehre, Naturphilosophie, Geistesphilosophie) auflöst und jeden einzelnen in Längs- 
‚eralsekretär schnitten verfolgt. 
; Srhielt er Die Haupttriebfeder des Schellingschen Denkens ist eine ungewöhn- 
Rede über liche Kraft der Phantasie, die seiner Philosophie den Charakter des 
und 827 Schwungvollen, Anregenden und Anziehenden verleiht, ohne ihr in 
SOWIE als gleichem Maße den des logisch Befriedigenden zu sichern. Imponieren 
siebenjäh- die ihr inhaltlich engverwandten Systeme Fichtes und Hegels durch lo- 
zweite Ehe. gische Strenge, so fesselt Schelling durch lebendige Intuition und sinniges 
:wähnenden Sichhineinfühlen in das Innere der Dinge. Ähnlichkeiten wiegen ihm 
des wahren schwerer als Gründe, ‚am reichen Inhalt der Begriffe ist ihm mehr ge- 
hen Lehre“ legen als an ihrem festumgrenzten Umfang, und in dem Bestreben, im 
Plagiats er- großen wie im kleinen die Einheit des Universums, speziell die Einheit von 
an Natur und Geist aufzuzeigen, verweilt er länger bei der Verwandtschaft 
$ Prinzip der der Objekte, als bei ihren Gegensätzen, die er gern zu bloß quantitativen 
796, Abhand- 
1 Außer einer Beilage zu den Weltaltern und der Berliner Antrittsvorlesung gab 
er nur noch zwei Vorreden heraus: zu Viktor Cousin über ‚französische und deutsche 
. für spekula- Philosophie, deutsch von HUBERT BECKERS 1834, und zu Steffens’ nachgelassenen 
vr der Medizin Schriften 1846. 
deutschen für 2 PAULUS: Die endlich offenbar gewordene positive Philos, d Offenb. 1843: 
schon 1842 hatte FRAUENSTÄDT einen Auszug aus derselben veröffentlicht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.