Full text: Geschichte der neueren Philosophie

354 SCHELLING, 
struktion der allgemeinen, unbestimmten, homogenen Materie mit bloßen ne ) 
Dichtigkeitsunterschieden, die der bestimmten, qualitativ differenzierten BSR 
Materie und deren Bewegungserscheinungen oder des dynamischen En 
Prozesses, und die des organischen Prozesses. Für jedes dieser Natur- nahen 
gebiete wird eine Urkraft in der allgemeinen Natur statuiert: Schwere, pn 
Licht, und deren Band, das allgemeine Leben. Die Schwere — sie dis A 
bedeutet nicht das, was als Anziehungskraft in die Empfindung fällt, denn akt 
sie ist die Vereinigung von Attraktion und Repulsion —-ist das Prinzip Da Ve 
der Leiblichkeit und bewirkt in der sichtbaren Welt die verschiedenen die Rep 
Aggregatzustände des Starren, der Luft und des Flüssigen. Das Licht ge 
— auch dieses ‚ist nicht zu verwechseln mit dem wirklichen Licht, dessen Gattung 
Ursache es ist — ist das Prinzip der Seele (von ihm geht alle Intelli- EN 
genz aus, es ist eine geistige Potenz, das „erste Subjekt“ in der Natur) u 9 
und verursacht in der sichtbaren Welt die dynamischen Prozesse des POS 
Magnetismus, der Elektrizität und des Chemismus. Die höhere Einheit der a 
von Schwere und Licht ist:.das Band oder Leben, das Prinzip des en en 
Organischen, der beseelten Leiblichkeit oder der Prozesse des Wachs- . en 
tums und der Fortpflanzung, der Reizbarkeit, der Empfindungsfähigkeit. Dn 7 
Die allgemeine Materie oder Raumerfüllung entsteht aus dem Zu- Schiede: 
sammenwirken dreier Kräfte: der vorwärtstreibenden, die als Abstoßung rd 
(erste Dimension), der zurücklenkenden, die als Anziehung (zweite Dimen- T allge 
sion), und der Synthese beider, die als Schwerkraft (dritte Dimension) er- "(orgaı 
scheint. Durch das Licht werden diese Kräfte auf eine höhere Potenz 
erhoben und treten nun als Ursachen des dynamischen Prozesses oder 
der spezifischen Differenzen der Materie auf. Die lineare Funktion des 
Magnetismus ist die Bedingung der Kohärenz, die Flächenkraft der 
Elektrizität die Grundlage der sinnlich empfindbaren Qualitäten, die 
dreidimensionale Kraft des chemischen Prozesses, in dem jene beiden n aan 
verbunden sind, bewirkt die chemischen Eigenschaften, Der Galvanismus 
macht den Übergang zur lebendigen Natur, in welcher durch Einwirkung 
der „Copula“ jene drei dynamischen Kategorien zu den organischen . 
potenziert werden, Dem Magnetismus als der. allgemeinsten, folglich Di 
niedrigsten Kraft entspricht die Reproduktion (der Bildungstrieb als dem B 
Ernährung, Wachstum und Zeugung inklusive Kunsttrieb), die Elektrizität kümme 
steigert sich zur Irritabilität oder Erregbarkeit, das höhere Analogon der Be 
zum chemischen Prozeß als der individuellsten und höchsten Stufe ist die idealen 
Sensibilität oder Empfindungsfähigkeit. (So wenigstens lehrt Schelling, Prozeß 
nachdem ihn Steffens von der höheren Würde des Individuellen über- Natur, 
von Er 
philosophie 1799, Allgemeine Deduktion des dynamischen Prozesses oder der sichtlic! 
Kategorien der Physik (in der Zeitschrift für spekulative Physik) 1800. Doch wurde sich di 
in obiger Darstellung auch die modifizierte Naturphilosophie der zweiten Periode mit gelegte 
perücksichtigt. — Über ‘die der naturphilosophischen Schule angehörenden Mediziner Mecha 
siehe A, HIrscH, Gesch. der med. Wissenschaften in Deutschland 1893, S. 408—4109 Falı
	        
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