Full text: Geschichte der neueren Philosophie

398 SCHELLINGS MITARBEITER. 
um die vergleichende Anatomie hochverdiente Karl Gustav Carus! außer 
(1789—1869, gestorben in Dresden als Leibarzt des Königs; Vor- standte 
lesungen über Psychologie 1831, Psyche 1846, Physis 1851, Vergleichende und d 
Psychologie 1866). Er stattet die Zelle mit bewußtlosem psychischen sinnlich 
Leben. aus — ein Gedächtnis für Vergangenes gebe sich in der Ver- von de 
erbung von Neigungen und Talenten kund, sowie die Milchbildung in letzten 
der Brust der Schwangeren, der Bau einer Lunge im Embryo eine Vor- dissen 
aussicht des Künftigen verrate — und weist darauf hin, daß mit der 1815 
höheren Entwickelung des organischen und geistigen Lebens die Gegen- die Sel 
sätze immer artikulierter werden: die individuellen Unterschiede sind ent- D: 
schiedener zwischen den Männern als den Frauen, zwischen den Er- 1802 i 
wachsenen als den Kindern, zwischen den Europäern als den Negern. in Gött 
seinerz 
hat sei 
2. Die Gruppe der Identitätsphilosophen. 
Hegel, 
Von dem Dänen Joh. Erich von Berger (1772—1833, seit 1814 der ih] 
Professor in Kiel; Allgemeine Grundzüge zur Wissenschaft 1817—1827; deutsch 
über ihn RATJEN 1835) hat man gesagt, daß er einen Mittelweg zwischen und die 
Fichte und Schelling einschlage. Das Gleiche darf von Karl Ferd. Sein, G 
Solger (1780—1819, gestorben als Professor in Berlin; Erwin, Vier ster Sc 
Gespräche über das Schöne und die Kunst 1815, Vorlesungen über 1836— 
Ästhetik, herausgegeben von HEvsEe 1829) behauptet werden, welcher Übertr: 
in der Phantasie den Mutterschoß des Schönen nachweist und in die Anerke 
Ästhetik den Begriff der Ironie einführt, jener Stimmung der Trauer Madrid 
über die Nichtigkeit des Endlichen, dessen doch wiederum die Idee zu liche e 
ihrer Darstellung bedürfe, | sprüng] 
Wie bei Steffens trifft man bei Joh. Jak. Wagner? (1775—1841, Gottesv 
Professor in Würzburg) und bei J. P. V. Troxler? (1780—1866) statt führt v. 
der Schellingschen Triaden viergliedrige Einteilungen. Beide statuieren thetis« 
eine genaue Korrespondenz zwischen den Gesetzen: des Universums und ideen: 
denen des menschlichen Gemüts. Wagner läßt (nach den Kategorien ihm er: 
Wesen und Form, Gegensatz und Vermittelung) alles Werden und Er- den N: 
kennen von der Einheit zur Vierheit fortschreiten und bezeichnet die vier die We 
Stufen der Erkenntnis als Vorstellung, Wahrnehmung, Urteil und Idee. sie hin: 
Troxler teilt mit Fries den anthropologistischen Standpunkt (Philosophie tive Id 
ist Anthropologie, Welterkenntnis ist Selbsterkenntnis) und unterscheidet, der Re 
gefaßt 
1 Nicht zu verwechseln mit dem Kantianer Fried. Aug. Carus (1770—1807, aufgefa/l 
Professor in Leipzig), dessen Geschichte der Psychologie 1808 den dritten Teil der Gott ist 
nachgelassenen Werke bildet, = 
2 J. J. Wagner: Idealphilosophie 1804, Mathematische Philosophie 1811, Organon 31 
der menschlichen Erkenntnis 1830, in drei Teilen: Welt-, Erkenntnis- und Sprach- 1880; B. 
system. Über ihn L. RAzBuUs 1862. ; dem Nac 
3 Troxler: Blicke in das Wesen des Menschen 1812, Metaphysik 1828, Logik 1830. System «
	        
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