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ist die Menschheit, welche die beiderseitigen höchsten Produkte, den Erlösur
vollkommensten. Tierleib und das Selbstbewußtsein, in sich vereinigt. Die ereignis
uns bekannte Erdmenschheit ist nur ein sehr kleiner Teil der Mensch- Neupla
heit des Weltalls, welche, in unvermehrbarer Anzahl ihrer Mitglieder, den mit J.. E
Gottesstaat ausmacht. Am bedeutendsten ist Krause in der von einem ohne .d
hochgestimmten Idealismus zeugenden Rechts- und Geschichtsphilosophie. Kant 1
Das menschliche Recht behandelt er als einen Ausfluß des göttlichen Fichte
Rechts; neben dem Staate oder Rechtsverein kennt er noch viele andere schaft
Vereinigungen: den Wissenschafts- und Kunstbund, die Religionsgesellschaft, ebenso:
den Tugendbund oder Sittlichkeitsverein. Seine Philosophie der Ge- des Wi
schichte (Allgemeine Lebenlehre, herausg. v. LEONHARDI 1843) befolgt er. die
den Fichte-Hegelschen Rhythmus von Einheit, Zwiespalt und Wiederver- Denkeı
einigung und setzt hiermit die Lebensalter in Beziehung. Die erste Stufe beider:
ist das Keimleben, die zweite die Jugend, die dritte die Reife. Nach Teil d«
Erreichung des Gipfels tritt eine rückläufige Bewegung ein von der Gegen- D
reife durch die Gegenjugend zur Gegenkindheit, worauf die Entwicke- Natur
lung — unendlichemale — von neuem beginnt. Am Beginn eines jeden und T}
Lebensalters tritt ‚etwas absolut Neues, vorher nicht Dagewesenes aus der Physik)
Tiefe der Ewigkeit in dieses Leben herein. Man versündigt sich an der muß in
Gegenwart, wenn man sie lediglich aus der Vorzeit erklären will, Denn Gott 0!
kein Moment hängt ganz und allein von dem vorigen ab, — Es ist zu Verneh
bedauern, daß in dem edelmütigen Manne neben warmherziger Gesinnung, ihm Gi
weitem Blick und methodischer Strenge eine schwärmerische Phantastik wissen:
wohnte, welche, jene Vorzüge in ihrer Wirkung lähmend, sein Denken auf me
der Wirklichkeit allzusehr entfremdete. Anhänger Krauses sind Ahrens, Gottes
v. Leonhardi, Lindemann, Roeder, dem E
wirkuns
3. Die Gruppe der Religionsphilosophen. durch
Franz (von) Baader ist 1765 als Sohn eines Arztes in München des Te
geboren, hat dort als Direktor der Berg- und Hüttenwerke, seit 1826 als dem E
Professor für spekulative Dogmatik gelebt und ist daselbst 1841 gestorben. vollstär
Seine nur aus einer Reihe kleinerer Aufsätze bestehenden Werke sind endlich
von seinem bedeutendsten Anhänger Franz Hoffmann! (+ 1881 als sie in
Professor in Würzburg) gesammelt worden (16 Bände 185 1—1860). Baader als das
ist als ein durch die kritische Philosophie hindurchgegangener mittelalter- Gebiet«
licher Denker zu charakterisieren, der als überzeugter aber freisinniger Organ,
Katholik mit den Mitteln moderner Spekulation das alte scholastische Gott, i
Problem der Versöhnung von Wissen und Glauben zu lösen sucht. Seine Geschö
Themata sind die Entwickelung Gottes auf der einen, Sündenfall und Gründe
1 Außer Hoffmann haben Lutterbeck und Hamberger die Baadersche Lehre En
dargestellt und erläutert. Siehe auch BAUMANNS Aufsatz in den Philos. Monatsheften, Dom:
Bd. 14. 1878, S. 321 f. und HAns REICHELSs Leipziger Dissert. über Baaders Sozietäts- En
philosophie (aus der Zeitschrift für die ges, Staatswissenschaft), Tüb. 1901. Spur
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