Full text: Geschichte der neueren Philosophie

SCHLEIERMACHER, 4093 
utorität und liche Glaube“ 1822, neue Auflage 1830. In der dritten (philosophischen) 
nlehre. Abteilung der sämtlichen Werke (1835—1864) bringen der zweite und 
en doppelten dritte Band die philosophie-geschichtlichen, ethischen und akademischen 
Offenbarung) Abhandlungen, der sechste bis neunte die von GEORGE, LOMMATSCH, 
je That der BRANDIS und PLATZ herausgegebenen Vorlesungen über Psychologie, 
; Prozeß da- Ästhetik, Staats- und Erziehungslehre, der erste Teil des vierten die 
r Gliederung: von RITTER edierte Geschichte der Philosophie (bis Spinoza). In der 
;t wird. Die Reclamschen Bibliothek sind die Monologen und die Weihnachtsfeier 
nmanenten erschienen. 
er) den faß- In Schleiermachers Philosophie geben sich die verschiedensten 
n; die Stätte Systeme ein Rendez-vous. Neben Kantischen, Fichteschen, Schelling- 
1enten oder schen Gedanken begegnen wir Platonischen, Spinozistischen und Leib- 
die Begierde nizischen Elementen; auch Jacobi und die Romantiker haben ihr 
u wirklichen Scherflein beigesteuert. Schleiermacher ist ein Eklektiker, aber ein 
ljen — Welt, solcher, der in der Verschmelzung der verschiedenartigsten Ideen seine 
seinem Bilde Eigentümlichkeit geltend zu machen weiß, Seine Lehre ist, trotz viel- 
zZegierde und facher Anklänge an frühere und gleichzeitige Philosopheme, kein Kon- 
der Welt ist glomerat von unzusammengehörigen Gedankenreihen, sondern gleicht einer 
die aus der Pflanze, welche die Nahrungsstoffe, die sie dem Erdreich entnimmt, 
rd... Lucifer eigentümlich verarbeitet und sich assimiliert. Schleiermacher ist mehr 
Mensch aus anziehend als imposant, weniger ein Entdecker als ein Kritiker und 
tur vergaffte. Systematisierer. Sein kritisches Feingefühl arbeitet im Dienste eines 
> durch den positiven Zweckes, einer harmonisierenden Tendenz; er findet seine 
eschützt und Lust nicht am Zersetzen, sondern am Ausgleichen, Einschränken und 
egeben. Mit Verbinden. Da ist von den vorhandenen Ansichten keine, die ihn ganz 
tzes, beginnt gefangen nähme, keine, die ihn nur abstieße, jede enthält Bestandteile, 
ent aneignet, die ihm der umbildenden Aufnahme würdig erscheinen. Wo er sich 
g teil. — vor einen schroffen Zwiespalt der Meinungen gestellt sieht, sucht Schleier- 
Breslau ge- macher aus den beiden „Halbheiten“ durch behutsame Vermittelung ein 
liger an der Ganzes zu formen, das freilich nicht immer befriedigender ausfällt als 
Mitglied und die Einseitigkeiten, die es versöhnen will. Nur ein Beispiel für diesen 
wurde. Er- konziliatorischen Trieb des Philosophen: Raum, Zeit und Kategorien 
y und Barby, sind nicht nur subjektive Erkenntnisformen, sondern zugleich objektive 
in Halle und Formen der Wirklichkeit. Das „Nicht nur“ ist das Losungswort seiner 
Varthe, Berlin Philosophie, die das Prototyp geworden ist für die zahllosen „Idealrea- 
sor in Halle, lismen“, mit denen Deutschland nach Hegels Tode überschwemmt 
lie Religion wurde. Wenn sich sonst die stets gleichzeitig auftretenden Richtungen 
Ausgabe von des Skepticismus und Eklekticimus an verschiedene Denker verteilen, so 
onologen und finden sie sich hier in einem Kopfe zusammen in Gestalt einer Ver- 
‚gel „Lucinde“ mittelungskritik, die, obwohl mit Gründen operierend, doch schließlich 
ind noch zu an unsichtbaren Fäden von einem wissenschaftlichen Gerechtigkeitsge- 
nlehre 1803, fühl gelenkt wird. In ihren schwächeren Partien trägt die Schleier- 
: „Der christ- machersche Philosophie den Charakter des Müden, Kleinen und Spie- 
nGaX 
zx
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.