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realisie1r
1. Weltanschauung und Methode. prozeß
In Hegel lebt mit voller Macht der Intellektualismus wieder in dem
auf, welcher der deutschen Philosophie von Anfang an im Blute lag und tige w
durch Kants Moralismus nur vorübergehend eingeschränkt worden war. ein erst
Der Primat der praktischen Vernunft wird aufgegeben und die Theorie setzt. ,
als Grund, Kern und Zweck des menschlichen, ja alles Daseins gefeiert. vernünd
Leibniz und Hegel sind die klassischen Repräsentanten der intellek- Philoso:
tualistischen Weltanschauung, Bei jenem wiegt der subjektiv psycho- Entwik
logische, bei diesem der objektiv kosmische Gesichtspunkt vor: Leibniz Idealist
schließt von der Vorstellungsnatur der Seele auf die analoge aller Ele- von sei
mente des Universums, Hegel leitet aus der allgemeinen Aufgabe alles Be
Wirklichen, Darstellung der Vernunft zu sein, die spezielle des individuellen punkt
Geistes ab, eine bestimmte Reihe von Stufen des Denkens zu realisieren. ästhetis
Die wahre Wirklichkeit ist die Vernunft, alles Sein ist Verkörperung aber is
eines sinnvollen Gedankens, alles Geschehen eine Bewegung des Begriffs, sophie
die Welt eine Entwickelung des Denkens. Das Absolute. oder die logische logisc]
Idee existiert zuerst als ein System vorweltlicher Begriffe, steigt Sso- Id
dann in die unbewußte Sphäre der Natur hinab, erwacht im Menschen gleich ı
zum Selbstbewußtsein, realisiert ihren Inhalt in sozialen Institutionen, um auffaßt.
endlich in Kunst, Religion und Wissenschaft bereichert und vollendet in gleichb«
sich zurückzukehren, d. h. eine höhere Absolutheit, als die des Anfangs der N:
war, zu erlangen. Die Philosophie ist das höchste Produkt und das Ziel achtung
des Weltprozesses. Wie der Wille, die Anschauung, die Vorstellung und ein blo
das Gefühl niedere Formen des Denkens, so sind Sittlichkeit, Kunst und wickelu
Religion Vorstufen der Philosophie, denn erst dieser gelingt, was jene ver- Geist
gebens anstreben, den Begriffadäquat, in der Form des Begriffs darzustellen, werden
Entwickelt man, was in der intellektualistischen These „Alles Sein „für sic
ist realisierter Gedanke, alles Werden Entwickelung des Denkens“ als ist nich
Bestandteil oder Folgerung enthalten ist, so ergeben sich folgende Bestim- auch de
mungen. I. Gegenstand der Philosophie sind die Ideen der Dinge. sich vo
Sie geht darauf aus, den Begriff, den Zweck, die Bedeutung der Erschei- Fürsich
nungen zu ergründen und denselben hiernach ihre Stellung in der Welt auf als
und im Systeme der Wissenschaft anzuweisen. Das Hauptinteresse richtet scheide
sich darauf, wohin ein Ding, gemäß seinem Sinne und seiner Bestimmung, niert d
auf der Stufenleiter der Werte gehöre; das Verfahren ist teleologisch, als Ind
wertschätzend, ästhetisch. Statt eines kausalen Begreifens erhalten wir Reich «
eine ideale Deutung der Erscheinungen. (So schildert LOTZE treffend das Hi
Wesen des deutschen Idealismus.) 2. Wenn alles Wirkliche Darstellung und S
der Vernunft, jedes Ding eine Stufe, Modifikation des Denkens ist, so Kigenaı]1
sind Denken und Sein identisch. 3. Wenn die Welt das Werden starren
des Denkens ist und die Philosophie diesen Prozeß darzustellen hat, so ist tasievol
die letztere Entwickelungslehre. Wenn jedes Ding einen_Gedanken Strenge
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