Full text: Geschichte der neueren Philosophie

J. FR; FRIES, 420 
are Beobach- bestimmten Anschauungen untergelegt werden können. Jene werden 
ft, deren wir durch Kombination gewonnen, diese durch Negation, dadurch, daß wir 
‚erden. Das die Schranken der empirischen Erkenntnis wegdenken, die Verstandes- 
nur als that- begriffe entschränken. Auf dem Wege der Verneinung aller Beschrän- 
ischen Fries kungen erhalten wir ebenso viele Ideen als Kategorien, also zwölf, unter 
ratsrede von denen die der Relation die wichtigsten sind. Es sind das die drei 
862 nachzu- Grundsätze des Glaubens: die Ewigkeit der Seele (ihre Erhabenheit 
bst eine Er- über Raum und. Zeit, wohl zu unterscheiden von der Unsterblichkeit, 
Z7ernunftkritik ihrer Beharrlichkeit in der Zeit), die Willensfreiheit und die Gottheit. 
‚logische Un- Alle Ideen drücken etwas Absolutes, Unbedingtes, Vollendetes und 
Alle. Begriffe, Ewiges aus. — Der Dualismus von Wissen und Glauben, von Natur 
t metaphysi- und Freiheit oder von Erscheinungswirklichkeit und wahrer, höherer 
lie Vernunft- Wirklichkeit wird überbrückt durch eine dritte mittlere Auffassungsweise, 
aus innerer das Gefühl oder die Ahnung, welche uns die Versöhnung beider 
gsseelenlehre Wirklichkeiten, die Verbindung von Idee und Erscheinung, das Ineinan- 
der des Ewigen und des Zeitlichen kennen lehrt. Das Schöne ist die 
mt Fries die Idee, wie sie sich in der Erscheinung darstellt, oder die Erscheinung, 
e denn die wie sie Ewiges bedeutet. Die ästhetisch-religiöse Beurteilung betrachtet 
e erhebliche das Endliche als Offenbarung und Symbol des Unendlichen. Kurz, „von 
sen und der Erscheinungen wissen wir, an das wahre Wesen der Dinge glauben wir, 
‚nd Systema- Ahnung läßt uns dieses in jenem erkennen“. 
Evidenz des Die theoretische Philosophie zerfällt in Naturphilosophie, welche die 
a. der unbe- mathematische Methode anwenden, daher alle äußeren Erscheinungen, auch 
- Sinnlichkeit die organischen, rein mechanisch erklären und die Betrachtung der Welt 
jektive Nöti- als eines Reiches der Zwecke der religiösen Ahnung überlassen soll, und 
and der Ka- Psychologie. Jene hat die äußere, diese die innere Natur zu ihrem Gegen- 
der uns das stande. Mich selbst erkenne ich nur als Erscheinung, meinen Leib durch 
wiß, als das äußere, mein Ich durch innere Erfahrung. Es ist nur — so bemerkt Fries 
eltansicht ist gegen den zZnfluxus physicus und die harmonia praestabilita — eine ver- 
vir dieselbe schiedene Erscheinungsweise der einen und gleichen Realität, welche mir 
ide stammen meine Person einmal als mein Gemüt innerlich und dann als den Lebens- 
\pperzeption, prozeß meines Körpers äußerlich zeigt. nt Die praktische Philosophie um- 
i der. idealen faßt Ethik, Religionsphilosophie und Ästhetik. Gemäß dem dreifachen 
;t., Was uns Interesse unseres tierischen, sinnlich-vernünftigen und rein-vernünftigen 
ler Umstand, Triebes ergeben sich für die Wertgesetzgebung drei Ideale, das der Glück- 
kenntnis nie- seligkeit, der Vollkommenheit und der Sittlichkeit oder das des Ange- 
lter Art: die nehmen, des Nützlichen und des Guten, von denen nur dem dritten ein 
nn deutlichen unbedingter Wert und die Geltung eines allgemeinen und notwendigen 
tsprechenden Gesetzes beiwohnt. Die Sittengebote werden aus dem Glauben an die 
gleiche persönliche Würde der Menschen abgeleitet und als höchste Auf- 
gie Jason sich gabe der Sittlichkeit die Veredlung der Menschheit aufgestellt. Die drei 
er Bea ästhetischen Grundstimmungen sind die idyllische und epische der Be- 
geisterung, die dramatische der Resignation, die Ilyrische der Andacht.
	        
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