Full text: Geschichte der neueren Philosophie

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ist die Verbindung der Seelengebilde nach dem Maße ihrer Gleichartig-- retisch« 
keit, wie sie in der Bildung von Urteilen, Gleichnissen, Witzen, von Ge- Annahı 
samtbildern, Gesamtgefühlen und Gesamtbegehrungen zutage treten. Die treibt 
angeborene Verschiedenheit der Menschen beruht auf der größeren oder unsereı 
geringeren „Kräftigkeit, Lebendigkeit und Reizempfänglichkeit“ ihrer Ur- dürfnis 
vermögen, alle weiteren Unterschiede sind allmählich entstanden und die wir 
kommen auf Rechnung der äußeren Reize; auch der Unterschied der Sein ü 
menschlichen Seele von der tierischen, der in der Geistigkeit der ersteren Menscl 
besteht, ist kein ursprünglicher. dungen 
Von den fünf Bildungsformen der Seele, die sich aus dem ver- symbol 
schiedenen Verhältnis zwischen Reiz und Vermögen ergeben, sind vier Prädikz 
affektive oder Stimmungsgebilde. Ist der Reiz zu gering, so entsteht Un- heit de 
lust (Ungenügen, Verlangen), Lust bei einer ausgezeichneten, doch nicht jekt nu 
allzugroßen Fülle des Reizes. Wächst der Reiz allmählich zum Übermaß- schaftli 
an, so tritt Abstumpfung und Überdruß ein, Schmerz bei plötzlichem V. 
Übermaß desselben. Eine deutliche Vorstellung, eine Empfindung entsteht sein. 
dann, wenn der Reiz dem Vermögen genau angemessen ist; nur in diesem System 
Falle verhält sich die Seele theoretisch, bloß wahrnehmend ohne jede Karl I 
Beimischung von angenehmen oder unangenehmen Gefühlen. Das Be- Gebore 
gehren ist Lusterinnerung, das Ich der Komplex aller in der Seele jemals hatte F 
entstandenen Vorstellungen, die Gesamtheit des in mir gegebenen Mannig- als das 
faltigen. Für die Unsterblichkeit der immateriellen Seele führt Beneke zu weı 
einen originellen und ansprechenden Beweis, der sich darauf stützt, daß. Denker 
infolge der sich stetig vermehrenden Spuren, durch welche die Seelen- ließ er 
substanz unaufhörlich wächst, das Bewußtsein sich in immer steigendem Vorträg 
Grade vom Äußeren zum Inneren hinwendet, bis endlich die Wahr- Band € 
nehmung ganz erlischt. Im Tode hört zwar die Verbindung mit der Method 
Außenwelt, nicht aber das innere Seelensein auf, für welches vielmehr das. rühmen 
bisher Höchste nun zur Unterlage wird für neue, noch höhere Entwickelungen. modern 
Wie Herbart, von dem er vielfach abhängig ist, hat Beneke die bezeich 
Psychologie und Pädagogik mit größerem Erfolge bearbeitet, als die Logik, wußtsei 
Metaphysik, praktische und Religionsphilosophie. Den Kantischen Aprioris- dessen 
mus bekämpft er auch in der Moral. Das Sittengesetz entsteht erst am Bewußt 
Ende einer langen Entwickelung. Das. erste sind unmittelbar gefühlte Gesetze 
Werte der Dinge, die wir schätzen nach dem Maße der Steigerung oder stellur 
Herabstimmung des durch sie erregten Seelenzustandes. Aus den Ge- Verschı 
fühlen werden Begriffe, aus diesen Urteile geformt und erst sehr spät Ungleic 
ergiebt sich, als ein höchst abgeleitetes Phänomen, die Abstraktion des thun di 
kategorischen Imperativs, wenngleich das Gefühl des’ Sollens oder der lichen ı 
sittlichen Verpflichtung, welche die richtige Wertschätzung begleitet und allgeme 
die geistigen Genüsse über die sinnlichen, das allgemeine Wohl über das = 
eigene zu setzen befiehlt, mit Notwendigkeit aus der inneren Natur der N Her Poe: 
Menschenseele erwächst. — Die Religion hat zwei Quellen, eine theo- Sechs pl 
Falec!
	        
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