BENEKE. FORTLAGE., 433
er Gleichartig- retische der Gottesvorstellung, eine praktische der Gottesverehrung. Zur
itzen, von Ge- Annahme eines. Übersinnlichen, eines Unbedingten, einer Vorsehung
€ treten. Die treibt uns einerseits das Verlangen nach einem einheitlichen Abschluß
größeren oder‘ unserer bruchstückartigen Welterkenntnis, anderseits das moralische Be-
eit“ ihrer Ur- dürfnis, die unerfüllte Sehnsucht nach dem Guten. Die Eigenschaften,
ıtstanden und die wir Gott beilegen, sind der Erfahrung entlehnt, die abstrakten vom
ıterschied der Sein überhaupt, die naturalistischen von der Welt, die geistigen vom
it der ersteren Menschen. Unvermeidlich bei der Umsetzung der religiösen Empfin-
dungen in Vorstellungen und unschädlich wegen der Unverkennbarkeit ihres
aus dem ver- symbolischen Charakters, begründen gerade die anthropomorphistischen
Jen, sind vier Prädikate, durch die wir die Gottheit als Person denken, die Überlegen-
9 entsteht Un- heit des Theismus über den Pantheismus. Ohnehin ist das. religiöse Ob-
;n, doch nicht jekt nur der subjektiven Gefühlsgewißheit des Glaubens, nicht der wissen-
zum Übermaß schaftlichen Erkenntnis zugänglich. —
ei plötzlichem Von dem Anthropologismus Feuerbachs wird später die Rede
ndung entsteht sein. Gleich Friedr. Überweg (1826—1871, Professor in Königsberg;
nur in diesem System der Logik 1857, V. Aufl. besorgt von J. B. MEYER 1882) hat
nd ohne jede Karl Fortlage als Psycholog starke Anregung von Beneke empfangen.
len. Das Be- Geboren 1806 zu Osnabrück, gestorben 1881 als Professor in Jena,
°;r Seele jemals. hatte Fortlage mit Beneke sowohl den unpersönlichen Charakter gemein
jenen Mannig- als das Schicksal, von seinen Zeitgenossen nicht in dem Maße beachtet
führt Beneke zu werden, wie er es durch den Ernst und die Originalität seines
auf stützt, daß- Denkens verdiente. Dem zweibändigen „System der Psychologie“ 1855
je die Seelen- ließ er außer populärer gehaltenen psychologischen Vorträgen (acht
‚er steigendem. Vorträge 1869, II. Aufl. 1872; vier Vorträge 1874) gleichsam als dritten
ch die Wahr- Band die „Beiträge zur Psychologie“ 1874 folgen.! Seine psychologische
ıdung mit der Methode — in deren Beurteilung FR. A. LANGE die ihm sonst nachzu-
;s vielmehr das. rühmende Gerechtigkeit vermissen läßt, während ED. v. HARTMANN (Die
ntwickelungen. moderne Psychologie 1901) die Bedeutung seiner Forschung voll würdigt —
at Beneke die bezeichnet er als Beobachtung im inneren Sinn. Zunächst muß das Be-
als die Logik, wußtsein als die aktive Form des Vorstellens abgetrennt werden von dem,
schen Aprioris- dessen wir uns bewußt sind, von dem an sich unbewußten, aber des
ıtsteht erst am Bewußtwerdens fähigen „Vorstellungsinhalt“. Sodann sucht Fortlage die
‚elbar gefühlte Gesetze dieser beiden Faktoren festzustellen. Hinsichtlich des Vor-
teigerung oder stellungsinhaltes unterscheidet er strenger als Herbart zwischen der
Aus den Ge- Verschmelzbarkeit des Gleichartigen und der Komplikationsfähigkeit des
erst sehr spät Ungleichartigen (die Verschmelzung des Ähnlichen geht auch ohne Zu-
‚bstraktion des thun des Bewußtseins vor sich, während die Verknüpfung des Unähn-
Jens oder‘ der lichen nur durch dessen Hilfe zu stande kommt) und fügt diesen beiden
begleitet und allgemeinen Eigenschaften des Vorstellungsinhaltes zwei weitere hinzu,
Wohl über das bi Von Fortlages sonstigen Publikationen erwähnen wir die wertvolle Geschichte
ren Natur der der Poesie 1839, die Genetische Gesch. d. Philos. seit Kant 1852 und die anziehenden
en, eine theo- Sechs philos, Vorträge 1869, II. Aufl. 1872.
Falckenberg, Neuere Philos. IV. Aufl.
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