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osophie 1813, fordernis ist das Unterscheiden der Begriffe sowohl von anderen Begriffen
ıkenkreis sehr als auch der Merkmale innerhalb jedes Begriffs. Solches Klar- und
r waren 1806 Deutlichmachen der Begriffe ist das Geschäft der Logik. Zu dieser
ıgen mit einer Disziplin, in welcher sich Herbart im wesentlichen an Kant anschließt,
chologie 1816, gesellen sich zwei andere Arten von Bearbeitung der Begriffe, die der,
t, Mathematik physischen und die der ästhetischen Begriffe. Beide Klassen bedürfen
Vissenschaft mehr als nur einer logischen Verdeutlichung. Die physischen Begriffe,
ennten Werke durch welche wir die Welt und uns selber auffassen, enthalten Wider-
tische Philoso- sprüche und müssen von diesen gereinigt werden; die Berichtigung der-
er Moral 1836. selben fällt der Meta-Physik anheim. Metaphysik ist die Wissenschaft
zur Lehre von von der Begreiflichkeit der Erfahrung. Von den Naturbegriffen unter-
> Encyklopädie scheiden sich die ästhetischen (inklusive ethischen) durch einen eigen-
s Leben aber tümlichen Zusatz, den sie in unserem Vorstellen herbeiführen und der
gemeine Päda- in einem beifälligen oder mißfälligen Urteile besteht. Diese Begriffe auf-
„), deren Wert zuklären und von falschen Nebenvorstellungen zu befreien, ist Sache der
eistungen noch Ästhetik in weitestem Sinne. Sie umfaßt alle Begriffe, welche von einem
haben in zwei Urteil des Lobes oder Tadels begleitet sind; unter ihnen sind die mora-
BARTHOLOMAEI lischen die wichtigsten. So erhalten wir, von der Logik abgesehen, zwei
der Pädagogik Hauptteile der Philosophie, die sonst als theoretische und praktische, hier
aber als Metaphysik und Ästhetik einander gegenübergestellt werden.
N, Einleitung zum Herbart behauptet von ihnen, daß sie gänzlich voneinander unabhängig
in Herbärts phil: seien, so daß die Ästhetik, da sie nichts aus der Metaphysik voraussetze,
N URELE ET auch vor dieser abgehandelt werden dürfe, während Naturphilosophie
hie, 1. Heft 1834; und Psychologie sich durchaus auf ontologische Prinzipien stützen. Die
beleuchtet 1840; beiden letztgenannten Wissenschaften bilden zusammen mit der natür-
‚en zur Geschichte lichen Theologie die „angewandte“ Metaphysik. Sie hat zu ihrer Voraus-
hie durch Herbart setzung die „allgemeine“ Metaphysik, welche in vier Teile zerfällt: Methodo-
ohie 1883; Ders, logie, Ontologie, Synechologie, d. h. Lehre vom Stetigen (ovp&y&6), welche
Herbart als Philo- En . . ;
beschreibungz won von den Continuis Raum, Zeit, Bewegung handelt, und Eidolologie, d. h.
kl. Handbuch der Lehre von den Bildern oder Vorstellungen. Die letztere bahnt den
erbartianer‘‘ 1897. Übergang zur Seelenlehre, während die Synechologie die Vorbereitung
der Realschule zu bildet zur Naturphilosophie, deren‘ allgemeinste Probleme sie löst.
en der Erziehungs- Unsere Betrachtung braucht diese Einteilung nicht ängstlich innezuhalten,
PS TOO Die Metaphysik geht von dem Gegebenen aus, darf aber bei dem-
flexion sich er- selben nicht stehen, bleiben, denn es enthält Widersprüche. Indem man
die Philosophie diese auflöst, erhebt man sich über das Gegebene. Was ist gegeben?
definiert sie als Kant hat hierauf nicht ganz richtig geantwortet. Wohl darf man die
e sich von den Gesamtheit des Gegebenen „Erscheinung“ nennen, diese aber setzt etwas
ndern durch ihr voraus, was da erscheint. Wenn gar nichts wäre, würde auch nichts
tümlichkeit des erscheinen. Wie der Rauch auf Feuer, so weist der Schein auf ein Sein
ntersuchung zu hin. Wie viel Schein, so viel Hindeutung auf das Sein. Die Dinge an
Wie viele Arten sich sind zwar nicht unmittelbar, aber doch mittelbar zu erkennen, indem
Das’ erste Er- man die Andeutungen verfolgt, welche der gegebene Schein auf das Sein