Full text: Geschichte der neueren Philosophie

4938 SCHWEDEN: BOSTRÖM. 
CARUS (Zhe soul of man 1891; Fundamental problems 1894) herausgegebene alles 
Vierteljahrsschrift Z7%e Monzst (Chicago 1890 f.) der Begründung einer ein- über 
heitlichen Weltanschauung, das von Burns WEsTON redigierte Znternational nicht 
Journal of Ethics (Philadelphia 1890 f.) dem Fortschritt der ethischen Wel 
Theorie und Praxis gewidmet. Hierzu kommen noch Z%e Philosophical mate 
Review (seit 1892), herausgegeben von J. G. Schurman (Z%e ethical aus 
import of Darwinism 1887) und J. E. Creighton, und mehrere pädago- als © 
gische Zeitschriften, darunter N. M. BuTLErRs Zducational Review und welt 
G. S. HALLs Pedagogical Seminary, beide seit 18091. über: 
lich 
IV. Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland u. s. W. Wirk 
Auf die durch Leopold (+ 1829) und Th. Thorild (+ 1808) repräsen- heit 
tierte Periode eines sich an Locke und Rousseau anlehnenden Empiris- ‚Anla 
mus folgte in Schweden, ! nachdem durch D. Boethius 1794 dort Kant in‘G 
eingeführt worden, eine idealistische Strömung, in extremer Form durch N VELW! 
den das Recht der philosophischen Konstruktion verteidigenden B. Höhner bloß 
(+ 1812), einen Zeit- und Gesinnungsgenossen Fichtes, in milderer Form Gese 
durch Christofer Jacob Boström (1797—1866), den bedeutendsten kom 
Systematiker seines Landes, vertreten. Als Vorgänger Boströms sind Ziel 
Biberg (+ 1827), E. G. Geijer (7 1846) und S. Grubbe (; 1853), gleich schlie 
ihm Professoren in Upsala, als seine Schüler der durch seine eigenartige 
Auffassung der platonischen Ideenlehre (deutsch 1863—1864) in Deutsch- Wide 
land bekannt gewordene Sig. Ribbing, der Historiker der schwedischen Philo 
Philosophie (1873 f.) A. Nyblaeus in Lund, der Ethiker Sahlin (1860, dankı 
1877) und der Herausgeber der Werke Boströms (1883) H. Edfeldt in 1874. 
Upsala zu nennen. Aus der Boströmschen Schule ist auch Reinh. Geijer der V. 
in Upsala hervorgegangen. Schül 
Boströms Philosophie ist ein an Leibniz und Krause erinnerndes 
System der Selbstthätigkeit und des Personalismus. Das Absolute oder Hörr 
das Sein wird charakterisiert als eine konkrete, systematisch gegliederte, vergl. 
selbstbewußte, mit ihrem gesamten Inhalt jedem ihrer Momente ein- Richt 
wohnende Einheit, deren Glieder sowohl den Charakter des Ganzen Han: 
tragen als auch sich gegenseitig immanent sind, untereinander in Or- Münc 
ganischer Wechselbestimmung stehen. Ein Gegensatz zwischen Einheit KL. 
und Vielheit ist nur scheinbar, nur für die trennende Auffassung des Religi 
endlichen Bewußtseins, vorhanden. Gott ist unendliche, vollbestimmte wurde 
Persönlichkeit (denn Bestimmtsein heißt nicht Begrenztsein), ein 
System graduell verschiedener, selbständiger lebendiger Wesen, worin ; 
wir unserem wahren Wesen nach ewig und unveränderlich enthalten sind. wege 
Jedes Wesen ist ein bestimmter, ewiger und lebendiger Gedanke Gottes, Zur P! 
es giebt nur vorstellende Wesen und deren Zustände und Thätigkeiten, N U 
nn riste 
1 Vergl, HörrFDIincG, Die Philosophie in Schweden, in den Philos. Monatsh, von Sc 
Bd. 15, 1879, S. 193 f. u. R. GENER bei Überweg® 8 65. der P}
	        
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