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1644 in lateinischer, die Meditationen und die Prinzipien 1647 in neuem aufge
französischer Übersetzung. Von den beiden ersten und dem ersten Teile und bilden ı
der letzten hat Kuno FıscHER eine deutsche Übertragung 1863 veran- in den Volll
staltet, die von KIRCHMANN 1870 enthält außer jenen drei Werken die daß wir mit
letzte Arbeit des Descartes, Über die Leidenschaften der Seele /Z7azfe wir uns grün
des passions de ’äme 1650). Die Briefe wurden 1657—1667 französisch, betrachten
1668 lateinisch herausgegeben. Den Z%aite de ’homme et de la formation Lasset uns a
du foetus hat CLERSELIER aus dem Nachlaß ediert 1664 (lateinische Aus- bessere an il
gabe von L. DE LA FORGE 1677). Inden Opera postuma 1701 finden sich sich. vor. der
außer. dem 1618 verfaßten Kompendium der Musik und anderem aus Vorsichtsmaß
dem Nachlaß die vermutlich 1629 geschriebenen „Regeln für die Leitung mal betroger
des Geistes“ und die „Erforschung der Wahrheit durch das natürliche täuschen uns
Licht“. Die sämtlichen Werke sind mehrmals lateinisch und französisch Ferner glaub
gedruckt worden, die elfbändige Ausgabe von V. Covsın erschien 1824 giebt, und es
bis 1826. ADAM und TANNERY bereiten eine neue, vervollständigte Zustande zu
Gesamtausgabe in 10 Bänden vor, von denen die 5 ersten die Briefe räumen? Fo
enthalten sollen. Sinnendinge
Von den vielen Schriften über die Philosophie des Descartes seien die von SALE und Be
C. SCHAARSCHMIDT (Descartes und Spinoza, 1850) und J. H. LÖWE 1855 angeführt. in ihr kommt
Über die Sittenlehre des Descartes handelt M. HEINzE 1872, über seine Lehre von Allmächtige 1
den angeborenen Ideen ED. GRIMM 1873, über den Grundgedanken seiner Metaphysik dem, was ich
G. GLoGAU (ZPhKr. Bd. 73, S. 209 ff.) 1878, über seine Erkenntnistheorie PAUL NATORP Ich bez;
1882; über Idee und Perzeption bei Descartes Kas, TWARDOWSKI 1892, über seine erscheint, dal
Beziehungen zur Scholastik GEORG V. HERTLING (Sitzungsber. der bayer. Akad. 1897 .
u. 1899). Juli 1896 brachte die Revue de Metaphysique et de Morale zur Centenar- ich einen Le
feier eine ganz dem Descartes gewidmete Nummer (VI, 4), worin ein schöner Artikel mir unmöglic
von G. LANson über. den Einfluß der cartesianischen Philos. auf die französische Litte- Zweifelsthätig
ratur; die Abhandlungen von NATORP und H. SCHWARZ sind auch deutsch erschienen, welchem der
jene im AGPh. X ı, diese in der ZPhKr. Bd. 110, I. eigene Sein
Über den Cartesianismus haben in französischer Sprache Fr. BOUILLIER (Ge- ich zweißle u
schichte der cartesianischen Philos. 1854, 3. Aufl, 1868), F. SAIssET (Vorläufer und wollte «mich
Schüler des Descartes 1862) und G. MOncHAMP (Geschichte des Cartesianismus in
Belgien 1887) geschrieben. täuschen, weı
bin, während
Wir behandeln zuerst die erkenntnis-theoretischen und metaphysischen daß vorgestell
Grundsätze und lassen ihnen die Lehre von der Natur und vom Menschen daß überhau:
folgen. sein, der dies
1. Die Prinzipien. SCHE St Kl
Inhalt des Be:
Was heutzutage für Wissenschaft gilt und als solche in den Schulen keit, das Sein
gelehrt wird, ist nichts Besseres als eine Summe zusammenhangsloser, nequit, Dam
unsicherer und oft einander widersprechender Meinungen. Es fehlt an Punkt gefund
einem Prinzip, das ihnen Einheit und Gewißheit verliehe. Soll in der Daraus, daß
Wissenschaft etwas Dauerndes und Unumstößliches zu stande kommen, Denkende, b
so muß einmal alles, was für wahr gehalten wird, umgestoßen und von kenntnisse.
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