GREEN, BRADLEY. 95
{1 Ganzen. Der Widerspruch täte uns nicht weh, wenn wir uns nicht als
ng ein Ganzes fühlten. So liefert uns unser Wesen einen Maßstab für die
HS Grade der Wahrheit und ‚der Wirklichkeit. . Die naturwissenschaftlichen
F Grundbegriffe wie Raum und Zeit, Materie, Veränderung und Tätigkeit
Ck sind Fiktionen, ‚,Arbeitsideen‘‘, die, auf begrenztem Gebiete nützlich, uns
Sr nicht ‚das Wesen der Dinge erschließen; wer solche Erscheinungen als
Fe Wirklichkeiten anspricht, hypostasiert Abstraktionen und gerät in unauf-
Ät lösliche Widersprüche. Und wenngleich die innere Erfahrung höher steht
st als die physikalische, so führt uns doch auch der Begriff der Seele nicht
1“ in das Innerste der Wirklichkeit. Dies leistet allein. jener ‚,Maßstab“
an für echte Wirklichkeit: der Begriff der „vollständigen Erfahrung‘. Das
ch Absolute muß: schlechthin mit sich selbst übereinstimmen, widerspruchs-
t- frei und darum unendlich sein, denn mit der Begrenzung verschwinden
t- die Widersprüche, es muß unbeschadet jenes Einklangs alle. Phänomene
In in sich schließen und unveränderlich sein. Es ist eine einheitliche all-
As umfassende Erfahrung, die alle Verschiedenheiten der Erscheinung in
.” Harmonie enthält. (Vgl. ÜBERWEG IV! S. 600; HörrpDinc, Mod. Phil.
x S. 55—66.)
in Zu dieser Gruppe gehören die Brüder Caird*, William Wallace
u (1843—97, /Greens Nachfolger in Oxford; Lectures and essays on natural
za iheology and ethics, ed. by E. CARD 1898), der ehemalige „Lord Chancellor““
te und Kriegsminister Lord Haldane?, Bernard Bosanquet (Logic or
S the morphology of knowledge 1888, 2. A. 2911; 4 history of aesthetic 1892,
3..A. 1910; The philosophical theory of the state 1899, 2. A. 1910; The Pprin-
1 ciple of individuality and’ value 1912; The value‘ and destiny of the individual
£ 1913), H. Jones (The philosophy of Lotze 1895), Mc Taggart (Studies
en in the Hegelian dialectic 1896, Studies in Hegelian cosmology 1901, A com-
IS mentary on Hegels logic x910), Mackenzie (Elements of constructive Philo-
rn sophy 1917), Joachim (The nature of truth 1906) u. a. Der Schotte Andrew
N 1 John Caird in Glasgow (} 1898): Einleitung in die Religionsphilosophie
1880, 2. A. 1891, deutsch von A. RırrEr 1893; The fundamental ideas of Christianity
nn 1899. Edward Caird in Oxford (+ 1908): The social philosophy and religion of Comte
a 1885, 2. A: 1893, Hegel in Blackwood’s Philosophical Classics 1888, Essay 1892, 2. A.
1909, The evolution of religion, 2 Bände 1893, 4. A. 1907, Die Entwicklung der Theo-
n logie in der griechischen Philos, 1904, deutsch von HırmAr WırLMmAnns Halle 1909
] (beide Gz7/ford lectures). Über ihn ADAMSON (Internat. Fournal of Ethics Bd. 4, NT, 1,
Okt.) 1893, JoHN JEFFREY JoOHNSTONE, Grundzüge der Philos. von E. Caird (Jenaer
| Diss.) 1905; über seine Religionsphilos. W. O. Lewis (Falckenbergs Abhh. Heft 8)
1909; James Cappon, E. C., a reminiscence (Queens Quarterly) 1909, WATSON (Philos.
Review 18, 2—3, März u. Mai) 1909, J. S.MACKENZIE (Mind, Okt.) 1909.
2 R.B. Haldane (The pathway to reality, Gifford-Vorlesungen . 1903—04) ‘hat
in‘ Edinburg und Göttingen, studiert und Schopenhauers Hauptwerk übersetzt. Seine
Oxforder Festrede über Deutschland und Großbritannien 1911 ist von Rupp. EIsLER
verdeutscht worden. Seine Schwester Elisabeth hat Hegels Geschichte der _ Philos.
übersetzt.
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