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bei das Gebärdenspiel der Komposition in ihrer Gesamtwirkung,
hem als des dargestellten Lebens. Es faßt zwar das Bedürfnis
lond stiller, weihevoller Erregung in sich, erhebt sich aber da-
die rüber und symbolisiert mit geheimnisvollem Zwange eine
des erhöhte Existenz. Das Bild von San Domenico in Glas-
eite, Jow*) und die Thomasgruppe an Or San Michele zeigen die-
dern selben Eigenschaften, und vielleicht giebt es kein besseres Er-
- ist. fennungszeichen für Verrocchios Werke, als dieser still-
viel- erhavene Überschuß seiner Gesten über den notwendigen
der Ausdruck, diese Dramatik göttlichen Bewußtseins in einer
igen wenig bewegten Natur.
ärte Auch die Füße sind wie vom Bewußtsein ihrer adeligen
hrt. Erscheinung erfüllt, beweisen die vollkummene bildÄerische
nen, Kenntnis dieses Gliedes und sind allein hinreichend ZU er=
rig. härten, daß das Bild nicht von Sandro herrühren fann,
Mo- welcher sein ganzes Leben hindurch mit einer bestimmten,
Liov- einmal gewonnenen, aber nicht zulänglichen Vorstellung von
als einem Fuße sich zufrieden giebt. Ein Vergleich mit dem
ach Frühlingsbilde, Sandros schönstem Werk, lehrt dies auf der
des Stelle. Hände und Füße gehören zu den schwierigsten zeich-
nan nerischen Objekten für einen Maler, und die Mehrzahl der
DEr Künstler, auch ver größeren, bleibt bei einer beschränften An-
itur zahl erlangter Formeln zum Behufe der Extremitätenbildung
be- stehen, und nur wessen Wissen ihren Mechanismus und ihre
des allseitige Projeltion in Aktion vollständig beherrscht, wird sie
erz immer neu aus den gegebenen Bedingungen gestalten können.
trie Daß dies bei einem Bildhauer, welcher die Extremitäten
nde immer als runde Körper aufzufassen gelernt hat, näher liegt
Ung als beim Maler, der sie auf die Fläche projiziert, ist klar.
1gez Der gründliche Erzarbeiter zeigt jich überall, der sich
hen nicht die geringste Kleinigkeit unklar läßt, vor allem in der
ehr Modellierung der Köpfe mit ihren glänzenden Reflexen, die
*) Jezt in der Gemäldegalerie zu Budapest. A. d. H.