Full text: Adolf Bayersdorfers Leben und Schriften

eich- 
Ab- 
LON Die Fresken des Domenico Ghirlandaio im Chor von 
En S. Maria Novella zu Florenz 
ae 
gez Fast heitere Zuversicht der Darstellung, welche eine 
<en harmonische, ganze, willensstarke Künstlernatur haben kann, 
nde dabei eine heroische Größe. Wiederaufnahme des idealen 
1arz Gewandstils. Sichere Benußung des Manequin, um völlige 
Er und reiche Würfe zu erzeugen. Auch die würdevolle Männer- 
;ten tracht der Zeit ist diesem Bestreben günstig. In den Panni 
Mit und in der Komposition ist der Stil des 16. Jahrhunderts 
für schon vollständig entwickelt. Er steht gerade vor der letzten 
jen, Häutung. Der Formengeschmack ist noch der des Quattrocento. 
jael Am größten ist Ghirlandajo als Komponist und als Porträt- 
jias maler. Ohne neuen Problemen nachzuhängen, und sich mit 
ens der bequemen Bewältigung der in den lekten Jahrzehnten 
iebe herfömmlich gewordenen bescheidend, breitet sich seine Natur 
Ge- mit behaglicher Darstellungslust und gleichmäßig vorströmender 
hen Produktionskraft gediegen aus, und man darf wohl von ihm 
ind glauben, daß er Verlangen trug, die Mauern von Florenz 
nen zu bemalen. In dieser Klarheit und Fertigkeit des Kompo- 
513 sitionSvermögens gleicht ex wieder den Giottisten. An 
dichterischer Phantasie stehen Sandro und andre über ihm. 
her Er stellt sich seine Stoffe meistens nüchterner und sachlicher 
9e8 vor als jene, dagegen ist der poetische Geschmack der Zeit 
wie sein volles Eigentum und seine herrlichen Frauen- und 
scht Mädchengestalten gehören jener Reihe von Schöpfungen an, 
her die Fra Filippo eingeleitet hatte.*) 
ein *) Bayersdorfer hat einige der großen Kompositionen: Tempel- 
ausweisung, Sposalizio nur mit kurzen Schlagworten gekennzeichnet, 
41- bei anderen: Predigt Johannis, Taufe Christi nur den schlechten ZU= 
stand der Erhaltung notiert, noc< andere der 14 Kompositionen : An- 
ten betung der Könige, Kindermord, Mariä Tod und Himmelfahrt ganz 
mit Stillschweigen übergangen. A. d. H. 
Adolph Bayer3dorfer 
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