Full text: Adolf Bayersdorfers Leben und Schriften

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Die eine hebt vom Spiegel 
Die Augen süß und mild; 
Der Gott mit kleinem Flügel 
Zeigt lachend ihr ein Bild 
Die andre kränzt am Tische 
Ihr schönes Haar in Ruh; 
Amor, der plauderische, 
Reicht Blumen ihr dazu. 
In einem goldnen Ringe 
Wiegt sich ein Papagei 
Und schwaßzt viel tolle Dinge 
So geht der Tag vorbei. 
Des Wanderburschen Abschied. 
Auf luft'ger Höh alleine 
Cin Wanderbursche steht, 
Grad wie im Abendscheine 
Die Sonne niedergeht. 
Am Fuße vom Gebirge 
Erglänzen Stadt und Au, 
Den Hahn auf jeder Kirche 
Erkennt sein Bli> genau, 
Und dort die Pappelbäume 
Am Weg nac< Dorf und Mühl' -- 
Da kommen ihm der Träume 
Und auh der Thränen viel. 2c. 2c. 
Sehen wir nun, wie der Dichter sein Bildungsmaterial 
die Sprache, behandelt; denn schließlich ist es doch die Be- 
deutsamkeit de3 sprachlichen Ausdrucke8, dem er die größere 
oder geringere Wucht seiner Gedanken, die Anschaulichkeit 
seiner Bilder verdankt. Hier scheint nun auch sein eigent- 
liches Feld, auf dem er sich mit größter Freiheit bewegt ; 
denn vom Choralstile angefangen bis herab zu einem schon 
dem Dialekt verwandten Bolksliederton, in dem er sich ganz 
besonders heimisch fühlt, zeigt ex eine gesunde, ganz selb-
	        
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