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Über das Pettenkofersche Negeneration5-
verfahren*)
er (Walhalla 1869, Nr. 78, 80)
me Herr Direktor Folt**) hatte den vortresslichen Sat
pn aufgestellt, daß an Bildern so wenig gemacht werden müsse
M" als möglich; ein wirklich verdorbenes Bild könne nicht mehr
ii hergestellt werden, und was auf einem Bilde von Rembrandt,
Rubens 2c. nicht mehr vorhanden sei, das könne eben nur
6% wieder der Meister und kein Restaurator der Welt ergänzen,
A. und wenn er auch alle Meister bis auf die Pinselführung
* studiert hätte, wie es Herr Förster wünscht. Was mechanisch
ibt beschädigt jei, solle ergänzt werden; jedoch mit absoluter
. Schonung des Vorhandenen und zwar nur, um die gestörte
* Harmonie wiederherzustellen und durchaus ohne die quasi
ih betrügerische Absicht, das Auge über diejenigen Teile zu
ie täuschen, welche als von der Meisterhand herrührend erhalten
082 geblieben sind. Wenn also die Ergänzung sichtbar bleibt,
3e- *) Dieser Artikel verdankt seine Entstehung einer tendenziösen
N= Broschüre des Meiningisc<hen Rats Förster: „Über den Verfall der
Restauration alter Gemälde in Deutschland und Protest gegen das
m Pettenkofersche Regeneration3verfahren.“ Die Ausführungen Bayer8-
ste dorfers, die im wesentlichen auch heute noch richtig sind, verraten
en eine früh geschulte Beobachtung8gabe, die um so bemerkens8werter
n= erscheint, als der junge Gelehrte nur wenig eigene Erfahrungen
'd- gemacht haben konnte. Bayer38dorfer hat, wie ich aus eigener Er-
fahrung weiß, dem viel besprochenen und oft genug überschägzten
che Regeneration8verfahren gegenüber im allgemeinen Zeit seines Lebens
im an der Meinung festgehalten, die er hier vertritt. A. d. H.
er *=) Historienmaler, geboren 11. Mai 1805 in Bingen, gestorben
5. August 1877 in München. Von 1865 bis 1875 war er bayerischer
Zentral-Gemäldedirektor. Seine Restaurationen alter Bilder wurden
viel besprochen und erfreuen sich zum Teil heute noch eines zweifel=
haften Rufes. A. d. H.