Full text: Adolf Bayersdorfers Leben und Schriften

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Hr jeltenen Falle der Anwendbarkeit das Mittel nicht verschmähen 
Ei und Herrn Pettenkofer für die schöne Erfindung Dank wissen, 
Es aber es wird ihm nicht einfallen, sein Geschäft für veraltet 
zu halten und in Pension zu gehen. 
in Wie selten das Verfahren ohne Nachteil für das Bild 
m anwendbar ist, möge man daraus entnehmen, daß man in 
te. der Pinakothek, woselbst das Verfahren doch als offizielles 
R Bilderrezept angestellt war und keinerlei Animosität gegen 
. dasselbe herrschte, unter fast 200 Bildern, welche in den 
| lezten Jahren restauriert wurden, nur zwei mit dem NRegene- 
Ne rationSverfahren behandelte. Durch vielfache Versuche, die 
ew zum Teil am wertvollen Staat8gute geübt wurden, hatte 
1 man erfennen gelernt, wann eine summarische, wann eine 
ve partielle Anwendung und wann eine solche in Verbindung mit 
iE anderen Mitteln zum Heile des ruinosen Bildes statthaben 
in könne. Lekterer Fall mag am öftesten vorkommen bei einzelnen 
im Firnis sißenden Flecken, welche dessen Abnahme erheischen, 
Ei wo dann eine durch die Regeneration vorgenommene vor- 
Os ausgehende Erweichung des Firnisses sich als sehr praktisch 
Er erweist. Bei gesprungenen Bildern ist jedoch, wie wir das 
eit leztes Mal schon begründeten, das Verfahren nicht ohne Nach- 
R) teil anzuwenden, und die unter Zimmermann regenerierten 
EE Bilder in der Pinakothef sind hierfür heute noch der Beweis. 
hL Der Firnis springt, weil ihm wegen der Verflüchtigung der 
5 ätherischen Öle mit der Zeit der Bindegehalt fehlt, und seine 
ie dadurch hervorgerufene Sprödigkeit dem Wechsel der Tempe- 
rs ratur, die bald Kontraktion, bald Expansion der Stoffe ver- 
e langt, nicht nachgeben kann. ES versteht sich nun von selbst, 
eit daß, wenn ein solcher Firnis wieder zu einer kompakten, 
Ter glafigen Fläche zujammengeschmolzen wird, ein solcher Zu- 
Mrs stand nicht lange erhalten werden kann, da der fehlende 
7 Bindegehalt nicht ersezt, im Gegenteil durch den raschen 
Tig Prozeß, den ein solch heroisches Mittel bedingt, die Leistungs- 
en fähigfeit der molekularen Kohäsion noh mehr erschöpft wird. 
Adolph Bayer3dorfer 
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