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Münch en, 6. Januar 1889
S. v. Fr. Die Keßerbriefe schrieb der Historiker Karl
Hillebrand. In der Hauptsache waren sie das Resultat
von Kunstgesprächen, die er mit dem Maler Hans von Marces
und dessen Schüler, dem Bildhauer Adolf Hildebrandt geführt
hatte. Über Mares wird Ihnen nächstens eine größere
Publikation Fiedlers zugehen. Hoffentlich auch eine von mir.
Troß mannigfacher Gegensäße schloß sich seinerzeit ein ästhe-
tischer Ring ganz von selbst. Victor Müller, Böcklin, Marees,
Thoma, Hildebrandt, Hillebrand, Theod. Heyse, Speidel,
Fiedler et moi. Die Kunstgeschichte der Zukunft entdeckt
vielleicht einmal diesen Hainbund. Ihren Vorträgen wünsche
ich offene Köpfe und warme Herzen. Man bekommt sie
wohl zu lesen, worauf sich freut Ihr A. B.
An Director Dr. Max Lehr3, Dresden
41.
München, 16. Juni 1899
Sehr verehrter Herr Director,
I< schie Ihnen die gut abgelagerte sonst aber schlechte
Fotografie des Wörther Altars zum ewigen Andenken. Sie
werden aus derselben ersehen, daß die zwei Darstellungen
des rechten Flügels dem du Hamel'schen Stich im Gegen-
sinne genau entsprechen. Ihr Gedächtniß hatte also ganz