Full text: Vorträge, Reden und Schriften sozialpolitischen und verwandten Inhalts (3. Band)

134 Über die Grundlagen der Lohnregelung in der Optischen Werkstätte. 
die Genossenschaft erreichen könnten, darf nicht verteilt werden, 
muß dem Unternehmen oder dem Unternehmer verbleiben. 
Das ist der gewöhnliche „Wald- und Wiesen“-Unternehmer- 
gewinn, der hier seine Wurzel und eine gewisse Berechtigung hat, 
auch da, wo weiter nichts hinzukommt als das, was ich Ihnen an- 
geführt habe: zweckmäßige Einrichtung der Arbeitsmethode, kauf- 
männischer Vertrieb usw. 
Wir haben selbstverständlich in unserem Betriebe auch diesen 
„Wald- und Wiesen“- Unternehmergewinn zur Verfügung. Wir 
können jedem einzelnen und jeder Gruppe sagen: wenn Sie es 
versuchen wollten allein zu arbeiten, ohne Teil des Ganzen zu sein 
und ohne die Vorteile als Teil des Ganzen zu haben, wenn Sie 
dann auch den Unternehmergewinn ganz. verteilen würden, so 
hätten Sie immer noch weniger als das, was Sie hier erhalten. 
Nun gibt es aber außerdem noch in einem anderen Sinne 
eine Organisation, die Quelle eines speziellen Unternehmer- 
gewinnes werden kann. Das sind nämlich diejenigen feineren 
Organisationen, welche aus der gemeinsamen Arbeit noch mehr 
Vorteile zu ziehen wissen, als es sonst, mit gewöhnlichen Mitteln, 
möglich ist. Gerade auf unserem Industriegebiete gibt es solche Ein- 
richtungen, welche die Möglichkeit einer weiteren Quelle des Mehr- 
wertes der Arbeit bieten, neben diesem gewöhnlichen Unternehmer- 
gewinn. Unsere Erzeugnisse haben z. B. einen höheren Verkaufs- 
wert, als gleichartige Erzeugnisse anderer Firmen, in welche die- 
selbe technische Arbeit hineingelegt wird, die aber doch minder- 
wertig im Gebrauch sind, weil die Erzeugnisse unserer Organi- 
sation noch das für sich haben, daß sie Repräsentanten fort- 
schreitender Verbesserung sind in bezug auf die Er- 
höhung der Leistung der Erzeugnisse. Das erhöht deren 
Marktwert im Verhältnis zu der in sie hineingelegten mechanischen, 
äußeren Arbeit. Das drückt sich darin aus, daß das, was wir 
machen — und manche andere auf unserem Arbeitsfelde eben- 
falls — keine gewöhnliche Marktware ist, wie sie von vielen 
neben uns gemacht wird. Unsere Erzeugnisse stehen nicht unter 
der allgemeinen Konkurrenz; sie genießen die besondere Wert- 
schätzung aller derjenigen, die sie gebrauchen. Die Leistung unserer 
Fabrikate ist eine größere, als derjenigen, die von anderen Firmen 
verfertigt werden; diese können ihnen nicht dasselbe Ansehen geben. 
Wir haben in diesem Ansehen unserer Erzeugnisse dadurch, daß 
sie keine gewöhnliche Marktware sind, daß sie nur einer be-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.