Full text: Die Entstehung des Glaswerks von Schott & Gen. (4. Band, 1. Hälfte)

IL. [Die wissenschaftliche Vorarbeit in Jena.] ; 
gegenwärtig zu erhalten sind, macht in Rücksicht auf obigen 
Zweck einen großen Übelstand aus, weil solches Glas, zumal 
bei Apparaten mit mehreren Prismen, eine starke Absorption des 
Blau und Violett herbeiführt. — Auch in diesem Punkte hat 
Dr. SCHOTT neuerdings Resultate erzielt, welche eine befriedi- 
gende Lösung der Aufgabe wenigstens als sehr wahrscheinlich 
hinstellen. 
Nächstdem ist aber auch noch eine Versuchsreihe von 
entgegengesetzter Tendenz ins Auge gefaßt worden, weil sie sich 
dem wissenschaftlichen Zweck der ganzen Arbeit naturgemäß 
anschließt und in bezug auf die Ausführung ganz im Rahmen der- 
selben bleibt — nämlich eine Studie über die Absorptions- 
wirkungen derjenigen Metalloxyde, welche gefärbte Glasflüsse 
erzeugen. Für manche wissenschaftliche Forschungen würde es 
ohne Zweifel ein Gewinn [51] sein, eine Auswahl von Gläsern 
zu besitzen, welche bestimmte, möglichst scharf begrenzte Re- 
gionen des Spektrums auslöschen oder ungeschwächt hindurch- 
lassen (z. B. monochromatische Gläser), oder alle Farben in 
gleichem Grade abschwächen (Neutraltintenglas). Die Beschaf- 
fung derartigen Materials ist bisher ganz dem Zufall überlassen 
geblieben, und das Verfügbare ist demgemäß äußerst dürftig. Man 
darf aber hoffen, daß ein genaueres Studium der zahlreichen 
färbenden Metalloxyde den Weg zeigen werde, farbige Gläser 
mit bestimmten Absorptionswirkungen methodisch zu kombinieren. 
Einige Versuche in dieser Richtung sind schon gemacht worden. 
Das bisherige betrifft Aufgaben von vorzugsweise praktischer 
Tendenz. Neben denselben soll jedoch auch der eingangs berührte 
Gegenstand von mehr theoretischem Interesse in nächster Zeit 
weiter verfolgt werden — nämlich [52] die numerische Be- 
stimmung der spezifischen Refraktionen für eine möglichst große 
Anzahl von Basen und Säuren in den amorphen Verbindungen, 
sowie der Dichtigkeiten, mit welchen sie in solche eintreten, 
wofern feste Relationen der Art nachzuweisen sein sollten. Für 
diesen Zweck wird demnächst noch ein jüngerer Chemiker als 
Hilfsarbeiter angenommen werden, um unter Leitung von Dr. 
SCHOTT die chemischen Analysen auszuführen, deren es zur Er- 
mittelung der genauen quantitativen Zusammensetzung einer 
größeren Anzahl von Schmelzproben bedarf. 
Endlich ist noch eine Untersuchung von rein physikalischer 
Richtung wünschenswert als Vorarbeit für die praktische Ver- 
(Q
	        
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